Ev. Dekanat an der Dill

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Impuls

Hoffnung und Zuversicht

Becker-von Wolff

In Herborn ist freitags Markttag. Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer über unbeschwerte Lebensfreude und tagesaktuelle Nachrichten, beispielsweise über die verheerenden russischen Luftangriffe auf die Ukraine. Es erinnert daran, dass die Not, die Angst und der Tod alle Lebensfreude mit einem Schlag zunichtemachen kann, schreibt Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer.

Freitag ist Markttag – zumindest in Herborn, dem Sitz unserer Propstei. Bei schönem Wetter sind viele Menschen in der Stadt. Sie sitzen in Cafés, kaufen Obst und Gemüse, Käse, Fleisch und Fisch, Oliven und Eier. Ein Anziehungspunkt ist der Blumenstand. Auch ich kann mich nicht satt sehen an den leuchtenden Farben der vielen Blumen. Sie strahlen so viel Lebendigkeit und Lebensfreude aus. Die Sehnsucht der Menschen nach Hoffnungszeichen, Frieden und Unbeschwertheit scheint sich in den prächtigen Farben der Blumen widerzuspiegeln. Ich kaufe Tulpen und Osterglocken. Zuhause freue ich mich jeden Tag an den Farben – lebendige Hoffnungszeichen!

Die Freude über die Lebendigkeit und die unbeschwerte Lebensfreude verschwindet schnell wieder. Die Nachrichten über einen verheerenden russischen Luftangriff auf das ukrainische Sumy am Palmsonntag und die Angriffe auf ein Krankenhaus in Gaza-Stadt erinnern mich daran, dass die Not, die Angst und der Tod alle Lebensfreude mit einem Schlag zunichtemachen kann. Ich sehe die verzweifelten Menschen in den Nachrichten. Ich sehe, dass der Kummer und die Trauer viele Menschen gefangen halten. Und das nicht nur in den Kriegsgebieten, sondern an vielen Orten und manchmal ganz persönlich. Die bunten Farben der Lebensfreude verwandeln sich in graue und schwarze Farben der Angst und der Ohnmacht.

Angst, Ohnmacht, Schmerzen und qualvolles Sterben hat Jesus am Tag seiner Kreuzigung erlitten. Am Karfreitag erinnern wir uns an diesen grausamen Tod. Wir glauben, dass Gott selbst in seinem Sohn dieses Leiden durchlitten hat. Damit ist er jedem menschlichen Leiden ganz nahegekommen. Gott selbst kennt die grauen und schwarzen Farben des Lebens.

Doch dabei ist es nicht geblieben. Jesus ist auferstanden. Er hat den Tod besiegt. Das Leben und die Hoffnung sind stärker. Ostern sagt mir: Gott ist da. Gott verwandelt die Angst, die Not und den Tod in eine neue Lebendigkeit. Die farbenprächtige Lebenskraft ist stärker als jede Not. Die Gewissheit mei-nes Glaubens, dass Gott da ist und das Leben stärker ist als jeder Tod, geben mir Kraft und Zuversicht. Das ist Ostern – eine Hoffnungszuversicht! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Frohe Ostern!

 

Sabine Bertram-Schäfer ist evangelische Pröpstin für Nord-Nassau 

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