Ev. Dekanat an der Dill

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Sommer

Sandbaden im Chorraum

Ein schönes Bild: Gott ist wie Sand. Das Bild passt zum Sommer, zum Urlaub und zum Alltag sagt Claudia Sattler, die in den Sommermonaten auch zum "Sandbaden" in die Stadtkirche Herborn einlädt. Hier der ganze Artikel...

Gott ist wie Sand. Er ist überall. Für mich passt das Bild, denn wir haben kleine Kinder, und da ist der Sand im Sommer praktisch auch überall: in den Hosentaschen und auf dem Fußboden, zwischen den Zehen und im Bett, manchmal sogar im Essen.

Und irgendwie ist es mit Gott auch so, denke ich. Gott ist überall. Begleitet mich vom Aufstehen über die erste Tasse Kaffee am Morgen bis zum Abend. Gott ist dabei, wenn ich arbeite, oder wenn ich mit meiner Familie im Schwimmbad bin. Manchmal nehme ich wahr, dass Gott da ist, manchmal aber auch nicht.

Aber – wie bei Sand auch – gibt es Orte, da ist Gott für mich ganz besonders spürbar. In der Kirche zum Beispiel: Der neue Chorraum unserer Herborner Stadtkirche ist für mich so ein Ort. Er ist hell und weit. Da kann ich Gott begegnen in der Stille oder in der Musik oder beim Beten. Da kann ich in Gottes Gegenwart eintauchen. Vielleicht so, wie man am Strand die Füße in den warmen Sand gräbt und die Sandkörner zwischen den Fingern rieseln lässt. Das ist herrlich! Da die Stadtkirche Herborn übrigens jeden Tag geöffnet ist, können Sie das gerne auch mal ausprobieren.

Gott ist wie Sand. Er ist überall. Nicht nur in der Herborner Kirche. Zu Hause ist das allerdings mit dem Sand dann weniger herrlich, wenn der Sand überall knirscht und rausrieselt, wenn er seinen Weg sogar bis ins Essen findet. Ich finde: Auch das ist bei Gott genauso. Zu besonderen Zeiten herrlich.

Aber im Alltag nervt Gott manchmal. Zum Beispiel dann, wenn die Fragen an mich selbst in meiner Seele knirschen wie Sand im Getriebe: „Ist das gut, was du machst? Ist es gut für dich? Für die anderen? Für die Welt, die Gott dir mit anvertraut hat?“ In Gottes Gegenwart eintauchen verändert mich. Manches fängt dann an zu knirschen, läuft nicht mehr so wie vorher. Ich glaube: Das ist gut so. Gott ist wie Sand. Er ist überall. Mitunter nervig, aber vor allem herrlich bis in die Ritzen meines Lebens.

 

Claudia Sattler ist evangelische Pfarrerin in Herborn

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