Ev. Dekanat an der Dill

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Seelsorge

Mehr „Grüne Damen und Herren“ sind erwünscht

Kilian Scharf

„Wurden Sie schon einmal im Krankenhaus aufgenommen? Waren Sie dabei nervös? Oder ein wenig aufgeregt?“ Diese Fragen stellt Sabine Kohlbacher, Seelsorgerin in den Dill-Kliniken in Dillenburg. Seit einigen Jahren besucht sie die Patienten auf den Stationen.

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Von Kilian Scharf

In den Gesprächen stellt sie immer wieder fest, dass viele vor anstehenden Behandlungen den Weg von der Erstaufnahme am Empfang bis zur Ankunft auf der Station als beschwerlich empfunden haben. Wenn sich in ungewohnter Umgebung Unsicherheit breit mache, sei es daher wichtig, eine helfende Hand zu haben.

Im Dillenburger Krankenhaus unterstützen die „grünen Damen und Herren“ mit ihrem „Lotsendienst“ ankommende Patienten und Besucher – sie begleiten kundig durch die Gänge, weisen freundlich den Weg und helfen so, die Nervosität ein wenig abzubauen.

Zurecht finden auf den Ebenen

Ob zur Station, zur Radiologie, zum im hinteren Trakt gelegenen Ärztehaus oder auch zum Parkhaus – eine freundliche Auskunft, eine Begleitung erleichtert den Besuch, sagt Sabine Kohlbacher. Auch wenn die Wege zu den verschiedenen Ebenen, den Stationen und den verschiedenen medizinischen Untersuchungen farblich gut gekennzeichnet sind, sei es einfacher, „wenn jemand kurz mitgeht und die Richtung weist“, erklärt die Seelsorgerin.

Acht Lotsen teilen sich derzeit die „Arbeit“. Von Montag bis Freitag, jeweils an den Vormittagen, nehmen sie Ankömmlinge im Aufnahme-Büro im Erdgeschoss in Empfang und steuern mit ihnen und ihren Unterlagen die nächsten Stationen an: Es geht entweder zum Narkosearzt, zum Arztgespräch mit dem behandelnden Doktor oder auch zur Blutentnahme.

„Wir wollen jeden Tag eine Doppelbereitschaft im Eingangsbereich stellen“, wünscht sich Sabine Kohlbacher. Das klappt derzeit aber nicht, weil die Mannschaft einfach zu klein ist. Daher wird Verstärkung dringend gesucht. Wer sich für die Arbeit eines „Lotsen“ interessiert, sollte nicht nur kontaktfreudig, sondern auch gut zu Fuß sein. „Weil sie viel im ganzen Haus unterwegs sind“, sagt Kohlbacher.

Lotsen müssen sportlich sein

Etwas sportlich müssen die Ehrenamtlichen schon unterwegs sein. So wie Wolfgang Moos, der über einen Bekannten in der gemeinsamen Reha-Sportgruppe schließlich als Lotse an die Dill-Kliniken kam. Er zeichnet mit einer App sein Pensum am Vormittag auf: da können unter dem Strich schon einmal viereinhalb Kilometer „Marsch“ herauskommen.

Für Interessenten sicherlich wichtig: Jeder im Team hat seinen festen Einsatz, seinen festen Tag in der Woche. Und sollte mal etwas dazwischenkommen – Kein Problem. Die Lotsen stimmen sich über ihre WhatsApp-Gruppe ab und tauschen einfach die Einsatzzeiten.

Ruhender Pol im Krankenhausbetrieb

Neben den „Lotsen“ gibt es an den Dill-Kliniken bereits seit mehr als drei Jahrzehnte den Besuchsdienst der „grünen Damen und Herren“. Weshalb grün? Weil die ehrenamtlichen Helfer Kittel in dieser Farbe tragen.

Montag und Mittwoch kommen sie auf die Stationen und haben ein offenes Ohr für die Ängste und Sorgen der Patienten. Zeit haben, zuhören und Trost spenden – oft sind die die „grünen Damen und Herren“ der ruhende Pol in einem eher hektischen Krankenhausbetrieb. Ein wenig Gesellschaft zu haben und ein wohltuendes Gespräch zu führen – das tut gut. „Die Leute sind den Ehrenamtlichen gegenüber sehr aufgeschlossen“, erzählt Sabine Kohlbacher.

Der Besuchsdienst ist immer auf den selben Stationen im Einsatz. Das erleichtert den Dienst, wenn das Pflegepersonal und die Helfer einander kennen. Für den „Lotsendienst“ sucht das Team Frauen und Männer, die an einem Wochentag, von 8 bis 12 Uhr, wöchentlich oder 14-tägig, Besuchern den Weg durch die Klinik weisen oder sie begleiten.

Aber auch im Besuchsdienst sind neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herzlich willkommen.

 

» Auskunft erteilt:
Sabine Kohlbacher 02771/3094030 – bitte auf den Anrufbeantworter sprechen.

 

» Unsere Fotos:
Um den Kontakt zu halten, installierte die Klinikseelsorge in der Pandemie eine Kartentafel im Eingangsbereich. Für Sabine Kohlbacher (Foto) sind das kleine Kraftquellen mit aufmunternden Sätzen. Die Idee kam gut an - die Tafel am Empfang der Dill-Kliniken ist geblieben. Foto: Kilian Scharf Das Team der Lotsen an den Dill-Kliniken in Dillenburg (v.l.): Karin Nowak, Joachim Hermann, Wolfgang Moos, Helmut Lucht, Martina Lucht, Inge Meissl und Sabine Kohlbacher. Foto: Kilian Scharf Kurzes Gespräch am Treffpunkt der „grünen Damen und Herren“ (v.l.): Karin Nowak, Martina Lucht, Sabine Kohlbacher. Foto: Kilian Scharf Vormittags durchaus sportlich unterwegs: Die Lotsen können schon einmal knapp 4,5 Kilometer im Krankenhaus zurücklegen. Foto: Kilian Scharf

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