Ökumene
Auf dem „Wacholderweg“ pilgern
Uwe Seibert
10.09.2025
hjb
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Organisiert wurde der ökumenische Pilgerweg von der katholischen Kirchengemeinde „Zum Guten Hirten an der Dill“ und der Fachstelle Mission und Ökumene des Evangelischen Dekanats an der Dill. Die knapp 50 Teilnehmenden erlebten eine schöne Wanderung und gute ökumenische Gemeinschaft.
Das Vorbereitungsteam (Andrea und Frank Satzke, Pater Paulose Chatheli, Uwe Seibert, Ina Franz und Fritz Wellstein) hatte als Thema das 1700. Jubiläum des Glaubensbekenntnisses von Nizäa aufgegriffen und mit der Frage „Glaubst du das?“ den Tag überschrieben.
Pilgern zum Thema "Glaubst du das?"
Der Pilgerweg begann mit einer Andacht in der evangelischen Kirche in Donsbach. Daniela Muhlhardt-Wabnik lud die Pilger mit ‚O Täler weit, o Höhen‘ von Mendelssohn-Bartholdy in die Kirche ein und begleitete die Andacht musikalisch. Ina Franz und Andrea Satzke führten mit einem Text aus dem Johannes-Evangelium, in dem Jesus Martha fragte „Glaubst du das?“ in das Thema des Tages ein. Ellen Hilk vom Donsbacher Kirchenvorstand sprach ein Grußwort und Gebet, bevor sich die Pilgergruppe nach dem Segen auf den Weg machte.
Der Pilgerweg führte die Gruppe bei sonnigem Wetter durch die wunderschöne Landschaft, Richtung Hasel und entlang des Wacholderweges. Ein mitgeführtes Pilgerkreuz wurde nach und nach mit Blumen, Blättern und anderen Fundstücken geschmückt. Unterwegs gab es viel Zeit zum Austausch und zum Teilen und es wurde eine Zeit lang geschwiegen.
Uwe Seibert lud zum Schweigen und zur Reflektion ein und bat die Pilger nachzuspüren, was heute unsere Glaubenssätze sind und was uns ganz persönlich wichtig ist am Glauben. Nach der Schweigezeit war das Angebot, die Überlegungen im Gespräch mit Mitpilgern zu teilen.
Nach der Mittagsrast und weiteren Impulsen erfolgte der Abschluss in der evangelisch-methodistischen Kirche. Pastorin Beate Lasch hieß die Pilger willkommen und das Team fasste im abschließenden Impuls den Pilgertag zusammen: „Wir waren unterwegs mit Fragen zu unserem Glauben, um aufzutanken und Kraft zu schöpfen für den Alltag. Wir haben viel erlebt, geschwiegen, Gespräche geführt, auf das Wort Gottes gehört. Immer wieder brauchen wir Zeiten und Orte, an denen wir unseren Glauben teilen und uns gegenseitig ermutigen. Lasst uns diese mit in den Alltag nehmen.“
Alt und jung gemeinsam auf dem Weg
Am Ende erhielten die Pilger einen geflochtenen Schlüsselanhänger, der die Einheit von Gott
Vater, Sohn und Heiligen Geist symbolisieren und als Erinnerung an einen inspirierenden Tag dienen soll. Nach dem abschließenden Segen durch Pater Paulose, bestärkt und mit der Verabredung für das nächste Jahr, machten sich die Pilger auf den Weg nach Hause.
Die kürzere Wegstrecke hatte dazu geführt, dass viele „alte Hasen“ wieder am Pilgerweg teilnahmen. Der älteste Teilnehmer war 86 Jahre, die Jüngste 22. Das Vorbereitungsteam zeigte sich dankbar über den gelungenen Pilgerweg und kündigte eine Fortsetzung für 2026 an.
Der nächste ökumenische Pilgerweg soll am 5. September 2026 stattfinden.
Hintergrundinfo "Ökumenischer Pilgerweg"
Die Idee für einen ökumenischen Pilgerweg entstand 2010 im Rahmen der Initiative „Bereitschaft zur Bewegung“ des Bistums Limburg. Die erste ökumenische Pilgerstrecke führte auf dem „Missionsweg Nord-Nassau“ von Rabenscheid nach Haiger. Wegen des großen Interesses machen sich seitdem jedes Jahr am ersten Samstag im September Pilger auf den Weg. Inzwischen kann man von einer lieb gewonnenen Tradition sprechen, für den 5. September 2026 ist die siebzehnte Auflage geplant. Christen aus der Region und aus verschiedenen Konfessionen können sich dann wieder gemeinsam auf den Weg machen.
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