Ev. Dekanat an der Dill

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Kirchenjubiläum

Zeitlos schöne Oldies in der Kirche

Zum Kirchenjubiläum der Merkenbacher Kirche gibt es ein besonderes Konzert mit Jochen Günther am Freitag, 13. Juni 2025 um 19 Uhr. Jochen Güther stellt Oldies vor, die bereits zum Kirchenneubau vor 70 Jahren große Hits waren. Der Eintritt ist frei!

Am Freitag, 13. Juni 2025 präsentiert Jochen Günther in der Evangelischen Kirche in Merkenbach mit Gesang und Gitarre bekannte Oldies der 1960er und 1970er Jahre. Er spielt und singt Lieder von den Beatles, Simon & Garfunkel oder Bee Gees, aber auch eine Toccata von Johann Sebastian Bach stehen auf dem Konzert-Programm von Jochen Günther. Los geht es um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Der Musiker bittet um eine Spende am Ausgang. Es ist eine Veranstaltung der Evangelischen Kirchengemeinde zum diesjährigen Jubiläum „70 Jahre Kirchenneubau Merkenbach“.

Neue Kirche ersetzt baufälliges Gotteshaus 

1955 entstand in der Ortsmitte Merkenbach eine neue Kirche. Es war nach Herbornseelbach der zweite Kirchenneubau im Dekanat nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Vorgängerbau, die alte Kirche, war baufällig und musste abgerissen werden. Die alte Kirche stand in etwa dort, wo heute das Bürgerhaus steht. Die neue Kirche entstand am Friedhof weiter oberhalb im Ort.

Der damalige Pfarrer Rudolf Feigs hat im Jahr 1953 in die Chronik des Kirchspiels geschrieben: „Im Laufe dieses Jahres wurde festgestellt, dass die (alte) Kirche in Merkenbach schwere Schäden hat. Nach den Ergebnissen des Ingenieurs …, den das Kreisbauamt beauftragt hatte, ergab sich, dass die Kirche in Bälde baupolizeilich gesperrt werden muss. Am 27. Dezember kamen in Merkenbach der Denkmalspfleger …, die Vertreter der Kirchenleitung, und (ein Beauftragter) vom Kreisbauamt … zusammen und beratschlagten die Situation mit den Vertretern der Kirchengemeindevertretung und der bürgerlichen Gemeindevertretung.

Das Ergebnis der Beratung war der Beschluss, dass eine neue Kirche gebaut werden soll. Die alte Kirche soll eingerissen werden.“ Für das Jahr 1954 wurde in der Chronik notiert: „Am 25. Februar wird die Kirche endgültig gesperrt Der Gottesdienst findet von nun an im Evangelischen Vereinshaus statt. Im März wird zur Durchführung des Neubaus ein Bauausschuss gebildet … Am 4. August wird der beginn der Bauarbeiten mit einem Kurzgottesdienst am Bauplatz begonnen und zwar um 7:00 Uhr. Der Ansprache lag das Wort Kolosser 3, 17 zugrunde. Am 22. August findet die Grundsteinlegung statt.“ Im Grundstein wird eine Kassette eingemauert, die die Pläne der neuen Kirche, ein Bild der alten Kirche und eine Urkunde über die Grundsteinlegung enthält. Diese Urkunde nennt als veranschlagte Kosten des Neubaues die Summe von 150.000,00 DM. Die Abrechnung wird später die Gesamtsumme von 205.641,00 DM ergeben. Pfarrer Feigs schreibt: „ Die Urkunde endet mit den Worten: Möge Gott seinen Segen auf den Bau und Bestand seines Hauses legen … Der Grundstein trägt die Inschrift 1. Kor. 3, 11. Es war das Wort, das auch meiner Ansprache zugrunde lag.“

Kirche wurde innen farblich gestaltet

Anfang der 90er Jahre erhält die Kirche im Innenraum eine farbliche Gestaltung: Untypisch für reformierte Gemeinden kommen später weitere Bildmotive hinzu. Erdfarben, die sich harmonisch an die bestehenden Kalk- und Sandsteinen orientieren, umfassen seitdem die Fensterbögen, die Deckenkonstruktion und die Orgelempore. Damaris Wurmdobler gestaltet 1992 die Wände und den Chorraum neu.

Neben den zarten Rot- und Umbratönen entsteht ein Bilderzyklus mit Darstellungen aus dem Leben Jesu: „Die Auferstehung“ im Osten des Chors zeigt den Engel am Grab Jesu, der den erschrockenen Frauen die Botschaft bringt, „Er ist nicht hier. Er ist auferstanden“. Im Süden findet sich „die Hochzeit zu Kana“: Maria weist ihren Sohn Jesus daraufhin, dass kein Wein mehr da sei. Daraufhin verwandelt Jesus das Wasser zu Wein. Im Westen des Chores ist Jesus auf dem Ölberg dargestellt. Und im Norden schließt sich das Motiv der Grablegung Jesu an.

Der Bilderzyklus erinnert an den Lauf eines Menschenlebens. Im Osten der Anfang, die aufgehende Sonne, im Süden die Blüte und Frucht, der Mittag des Lebens, im Westen nähert sich der Abend, das Leben neigt sich dem Ende zu. Mit dem Norden kommt schließlich die Nacht, das Ende des Lebens, die Grenze ist überschritten. Der Kreis schließt sich mit der Hoffnung, dass im Tod schon der Keim für ein neues Leben liegt, das im Osten seinen Anfang nimmt.

Im inneren Kreis der Chordecke finden sich die vier Symbole der Evangelisten wieder, wie sie in romanischen Kirchen zu finden sind: der Mensch steht für Matthäus, der Löwe für Markus, der Stier für Lukas und der Adler für Johannes. Diese Symbolik geht auf eine Vision des Propheten Hesekiel zurück, die in der Offenbarung des Johannes wieder aufgegriffen wird.

Die Kirchenmalerin Damaris Wurmdobler hat die Anordnung in der Merkenbacher Kirche etwas verändert. So stehen Löwe und Adler sowie Mensch und Stier eben nicht diagonal gegenüber.

Die Kirchentür ist ein Schmuckstück

Die Kirche ist auf jeden Fall ein näheres Hinsehen wert. Wer sich dazu auf den Weg macht, sollte seine Aufmerksamkeit auch auf die Kirchentür lenken, die ein ganz besonderes Schmuckstück ist. Die kupferbeschlagene Tür zeigt das Handeln Gottes an den Menschen: Der Regenbogen erinnert an den neuen Bund im Alten Testament, das Kreuz an die Heilstat Jesu im Neuen Testament, der Erlösung von den Sünden und die Auferstehung von den Toten. Gestaltet wurde die Tür vom Gold- und Kupferschmied Hans Philipp aus Biebesheim.  

 

 

 

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