Ev. Dekanat an der Dill

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Unterwegs zu den Schätzen

Anja Vollendorf

In den fünf Nachbarschaftsräumen des Dekanats an der Dill finden zur Zeit Bereisungen statt: Vertreter aus allen Kirchenvorständen fahren zu den Kirchen und kirchlichen Gebäuden, um sie zu begutachten. Anja Vollendorf war in Dietzhölztal und Eschenburg dabei.

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„Gibt es hier einen Wasseranschluss?“ fragt Jens Schader, der Architekt aus der Referatsgruppe Kirchliches Bauen der Kirchenverwaltung in Darmstadt. Gemeinsam mit ihm hat sich eine Gruppe aus dem Nachbarschaftsraum Dietzhölztal-Eschenburg auf den Weg gemacht.

Zwei Dutzend Menschen aus den Gemeinden, Kirchenvorständen, der Dekanats- Gebäude- Arbeitsgemeinschaft und dem Darmstädter Baudezernat besuchen an diesem Tag nicht nur die Kirchen, sondern schauen auch auf die Gemeinde- und Pfarrhäuser. Die Delegation will sich einen Überblick über die bestehenden kirchlichen Gebäude verschaffen. Daher fahren sie gemeinsam zu den Gebäuden im neuen Nachbarschaftsraum.

Viele Kirchen in der Region sind Kleinode

Schnell zeigt sich, die Kirchen in unserer Region sind wahre Kleinode. Das wird bei der Tour sichtbar. Von alten Wandmalereien, Kreuzsymbole aus dem 12. Jahrhundert in der Margarethenkirche in Ewersbach bis hin zu den schönen kleinen Kirchen, beispielsweise in Mandeln, Rittershausen, Steinbrücken oder die Katharinenkirche in Simmersbach, die Gotteshäuser stammen meist aus dem 18. Jahrhundert. Die Bereisungsgruppe hat unzählige Eindrücke sammeln können.

In Eibelshausen bietet der gelungene moderne Anbau an die historische Kirche einen besonderen Einblick in die Gemeindearbeit. Man wollte in der altehrwürdigen Kirche Platz schaffen für junge Familien mit kleinen Kindern. Im Anbau an die Kirche - kurz Arche - finden Kleinkinder eine Krabbelecke und die Eltern können über Monitore den Gottesdienst im Hauptschiff mitverfolgen.

In Wissenbach spielt ebenfalls die Technik eine Rolle in den Gottesdiensten. Es gibt eine Projektionsfläche, auf der die Liedtexte angezeigt werden. Der Griff zum Liederbuch ist nicht mehr nötig.

Auch in Hirzenbach und Simmmersbach gibt es wunderschöne Dorfkirchen. Im Ortsteil Bahnhof liegt die moderne Friedenskirche, von der man vermutlich behaupten kann, sie besitze den zweithöchsten Kirchturm im Evangelischen Dekanat an der Dill. Außerdem befindet sich dort das ökumenische Renomméprojekt, denn die Friedenskirche wird seit Jahresbeginn 2024 gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde genutzt.

Die Delegation aus Gemeinden, Kirchenvorständen, der Dekanats- Gebäude- Arbeitsgemeinschaft und dem Darmstädter Baudezernat schauen sich darüber hinaus auch weitere kirchliche Gebäude an. So sind auf dieser Tour auch einige Pfarrhäuser dabei und auch einige kirchliche Kindertagesstätten werden von außen näher betrachtet, wenn Sie zum Ensemble von Gemeindehaus oder Kirche gehören.

Zu den weiteren Kindertagesstätten soll es einen eigenen Prozess geben, sagt Dekan Andree Best, der die Tour begleitet. Architekt Schader muss immer wieder betonen, dass noch keine Entscheidungen fallen über künftige Zuweisungen, die sicher für einige Häuser, insbesondere des Überhangs an Gemeindehäusern, sogenannte profane Versammlungsstätten, entfallen werden. Dies wird aber erst in Workshops besprochen, in denen mehrere Varianten vorgestellt werden, welche Kirchen und Häuser bezüglich der Zuweisungen Priorität haben werden. Und so war die Stimmung konzentriert und ernst, aber auch aufgeräumt und entspannt. Viele Fachgespräche der Bauversierten und Kundigen der Gemeindearbeit vor Ort säumten den Weg.

Interessant ist auch die Einbindung in den Sozialraum: Welche Buslinien kreuzen zu welchen Zeiten den Weg zu den Gebäuden? Oder es gab Informationen zu den verwendeten Heizsystemen. Die Bereisungsgruppe wurde sehr gut von den jeweiligen „Hausherren“ informiert. Sie konnte sich ein gutes Bild machen und einen Überblick verschaffen, ob denn das, was auf dem Plan steht und das, was in der Realität zu sehen ist, übereinstimmt.

Schön ist es auch, dass der Nachbarschaftsraum sich geistlich bereits als ein solcher versteht: ‚„Alles, was ihr tut, geschehe aus Liebe“ – echte Beziehung leben‘ ist das Motto im wunderbaren Programm von vier Aktionswochen, das die Gemeinden aus dem gesamten Nachbarschaftsraum miteinander verbindet.

Kooperationen sind wahrlich wichtig, angesichts unbesetzter Pfarr- und Gemeindepädagogenstellen. Immer stärker wird es auf die Christenmenschen im Nachbarschaftsraum ankommen, die sich nicht hauptamtlich engagieren und das, was sie tun, mit Liebe tun.

 

Text und Fotos: Anja Vollendorf

 

 

 

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