Ev. Dekanat an der Dill

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Impuls zu Ostern

Zwischen O und Ei

Jedes Jahr müssen wir neu buchstabieren, was an Ostern wichtig ist. Für viele bleibt in diesem Jahr nicht viel mehr als ein buntes Oster-Ei. Allein verspeist am Frühstückstisch. Kein gemeinsames Ostereier-Suchen im Kreis der erweiterten Familie, keine gemeinsam gefeierten Gottesdienste. Ein trauriges Ostern, sagt Pfarrer Friedhelm Ackva.

Jedes Jahr müssen wir neu buchstabieren, was an Ostern wichtig ist. Für viele bleibt in diesem Jahr nicht viel mehr als ein buntes Oster-Ei. Allein verspeist am Frühstückstisch. Kein gemeinsames Ostereier-Suchen im Kreis der erweiterten Familie, keine Osterfeuer und gemeinsam gefeierten Gottesdienste. Ein trauriges Ostern!

Vielleicht nur noch vergleichbar mit 1945. Als am Kriegsende vor genau 75 Jahren alles drunter und drüber ging. Ein buntes Oster-Ei vor mir. Vorne ein O und hinten ein Ei.

Das ovale (= eiförmige) O ist ein „O!“ des Staunens. Es verkörpert das leere Grab. Früher sang man in Anlehnung an das entsprechende Weihnachtslied: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Osterzeit!“

Aber das „O!“ kann auch ein Laut des Seufzens sein, das einen Mangel deutlich macht: „O Schreck! Kein Klo-Papier mehr da …!“

Das „Ei!“ am Ende kommt ein wenig vergnügter daher: „Ei, was machen wir denn da?“ „Ei, guck emol do!“ „Ei, das kriegen wir auch noch unter die Füße …“. „Ei so heb ich meine Hände zu dir, Vater, als dein Kind. Bitte, wollst mir Gnade geben hier in meinem ganzen Leben, bis ich dich nach dieser Zeit lob und lieb in Ewigkeit“. (Paul Gerhardt, 1653! EG 325,10).

Vorne ein O und hinten ein Ei. Und dazwischen „ster“. Ich wage nicht weiterzusprechen: „Ster-ben“. Sollte ich sterben? An dieser Plage, die – wie so oft – aus dem Osten kam zu Ostern 2020? An diesem unsichtbaren Feind, der die ganz Welt in Atem hält? Nein, bitte nicht, Gott! Jetzt noch nicht. … Jede(r) von uns denkt so, wenn wir ehrlich sind.

Und wenn es doch an unser eigenes Sterben geht? Niemand weiß das. Aber dann gilt die Osterbotschaft aus 1. Korinther 15 erst recht: Der letzte Feind ist „verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? – Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“

Der Tod hat nicht das letzte Wort. Sondern das ewige Leben. Wo wir über das Sterben hinaus staunen werden mit „O!“ und „Ei!“ Ein hoffnungsvolles Osterfest!

 

Pfarrer Dr. Friedhelm Ackva, Ev. Kirchengemeinde Dillenburg

 

 

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