Ev. Dekanat an der Dill

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote zu Ihnen passen. Mit unserem Newsletter (Anmeldung unten rechts) informieren wir Sie gerne aktuell.

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Musik vor dem Kreuz

Passion (3): "Amazing Grace"

In der Reihe "Musik vor dem Kreuz" werden zur Passionszeit sieben Lieder vorgestellt. Text und Melodie laden zum Mitsingen ein, das Video enthält zudem einen geistlichen Impuls. Das dritte Lied in der Reihe ist "Amazing Grace".

Die modernen Lieder zur Passion haben Dekanatskantorin Andrea Zerbe, Gemeindepädagogin Isabelle Schreiber und Sängerin Doris Trapp herausgesucht. Alle sieben Passionslieder werden als Impuls via Youtube und Facebook, Instagram sowie WhatsApp im Internet verbreitet. Die Liedtexte sind auch hier auf ev-dill.de abrufbar und laden zum Mitsingen ein. Bis zum 31. März 2021 soll es jeden Mittwoch einen neuen Video-Beitrag geben.

 

 

"Amazing Grace" / Großartige Gnade

 

Großartige Gnade, wie schön das klingt!
Sie hat ein armes Wesen wie mich gerettet.
Ich war verloren, nun bin ich gefunden.
War blind, jetzt kann ich sehen.

Es war Gnade, die meinem Herz das Fürchten lehrte.
Und auch Gnade, die meine Ängste befreite.
Wie kostbar kam diese Gnade zu mir.
In der Stunde als ich zu glauben begann.

Durch all die Gefahren, Bemühungen und Fallen
Bin ich schon gekommen.
Diese Gnade hat mich so weit gebracht.
Und Gnade wird mich nach Hause bringen.

Der HERR hat mir Gutes versprochen,
sein Wort ist meine Hoffnung.
Er ist mein Schild und gehört zu mir.
Solange ich lebe.

Wenn dieses Fleisch und Herz versagen
Und mein sterbliches Leben zu Ende geht,
dann habe ich etwas, in diesem Schleier,
ein Leben voll Freude und Frieden.

Diese Erde wird bald wie Schnee vergehen,
die Sonne wird nicht mehr scheinen.
Doch Gott, der mich hier runter gerufen hat,
wird für immer meines sein.

 

Amazing Grace

 

Amazing grace! How sweet the sound
That saved a wretch like me!
I once was lost, but now am found;
Was blind, but now I see.

Through many dangers, toils and snares,
I have already come;
’Tis grace hath brought me safe thus far,
And grace will lead me home.

When we’ve been there ten thousand years,
Bright shining as the sun,
We’ve no less days to sing God’s praise
Than when we’d first begun.

 

Gedanken

 

Großartige Gnade!

Jetzt sind wir eigentlich mitten in der Passionszeit, der Zeit des Leidens und des Trauerns und hier tragen wir nun ein Lied vor, das sich „Großartige Gnade“ nennt.

Ja, die Passionszeit ist eigentlich dafür da, sich bewusst zu werden, wie sehr wir doch das Falsche tun. Wie sehr wir in dieser Welt leben, wo Sorgen, Angst und Hoffnungslosigkeit herrschen. Wir tun immer genau das, was Gott nicht will.

Wir handeln egoistisch, suchen unseren Vorteil, lassen uns von allerhand materialistischen Dingen ablenken, von denen wir glauben, dass sie uns glücklich machen.

John Newton, der Autor dieses Liedes, kannte dies nur zu gut. Er war Sklavenhändler und bereicherte sich am Leid anderer. Doch dann hatte er ein Bekehrungserlebnis und wendete sein Leben um 180 Grad.

Daraufhin setzte er sich gegen den Sklavenhandel ein und schrieb dieses Lied. Seine Geschichte erinnert mich sehr an die von Saulus zu Paulus. Immer wieder flechtet Newton Sätze und Wörter ein, die deutlich machen, dass wir Menschen so armselig sind: „Ein armes Wesen wie mich“, „Ich war verloren“, „Ich war blind“, „meine Ängste“, „Gefahren, Bemühungen und Fallen“, „Fleisch und Herz versagen und das sterbliche Leben zu Ende gehen wird“, „Die Erde wird bald wie Schnee vergehen“.

Wir können uns noch so sehr anstrengen, wir werden nie gut genug sein. Wir sind elendig, blind und ängstlich. Wir sind schuldig und sterblich. Die Passionszeit ist die Zeit, wo einem dieses bewusst wird.

Jesus leidet. Er leidet für uns. Um uns diese Gefühle für unser Leben zu erleichtern. Zu Jesus Zeit hatten die Jünger und Menschen um Jesus keine Ahnung, was kommen wird. Sie nahmen war, dass Jesus immer wieder andeutete, dass er gehen wird. Sie sahen, wie er sein Kreuz trug. Sie sahen ihre Hoffnung schwinden. Ihre Rettung war in weite Ferne gerückt. Sie waren sicherlich traurig, ängstlich, hoffnungslos.

So wie wir. Wir aber haben den Bonus, dass wir wissen, dass das große Wunder, die große Tat, noch kommen wird. Und dass sie uns befreit. Aber um diese Gnade annehmen und schätzen zu können, müssen wir uns klar darüber werden, dass wir diese Gnade brauchen und dass das Leiden Jesu nicht einfach eben mal ein paar Wochen war und danach war wieder alles gut. Das Leiden ist die große Tat.

Und daher ist die Passionszeit so wichtig: Wir sollen uns dieser große Tat und dieser große Gnade immer wieder bewusst werden. Denn wir sind Sünder, nicht mehr und nicht weniger.

 

Isabelle Schreiber

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top