Ev. Dekanat an der Dill

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Pfingsten

Gottvertrauen und Glauben

Die Füße stillhalten, das fällt nicht jedem leicht. Das Warten auf Pfingsten ebenfalls. Vielleicht ist das der Grund, warum das Pfingstfest im Vergleich zu anderen Festen so unbegreiflich ist, vermutet Stephan Born ...

 

Es sind drei große Feste bei den Christen im Verlauf des Jahres: Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Das ist leicht daran zu erkennen, dass diese mit zwei Feiertagen im Kalender stehen. Die Geburt Jesu und seine Auferstehung - Gott kommt als Baby, als Mensch Jesus auf die Welt. Der wird von allen, auch seinen Leuten verraten, verworfen, verlassen und umgebracht. Doch am dritten Tag zeigt Jesus sich als der Christus den Seinen und ist 40 Tage mit Ihnen unterwegs - ganz klar, große Sache.

Aber Pfingsten ist komisch. Nach den 40 Tagen sagt Jesus, er gehe zurück, von wo er kam: zum Vater im Himmel – Himmelfahrt. Seine Leute sollen die Füße still halten und abwarten. Der Heilige Geist werde kommen und sie lehren und trösten und leiten, sie beschenken mit geistlichen Gaben. Bis dahin aber sollen sie nichts tun. Ohne mich könnt ihr nicht tun, sagt Jesus.

In unserem Kalender sind es genau 10 Tage zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Für Petrus und all die anderen waren es schwierige Tage: Jesus weg, Geistversprechen noch offen, nur die Erinnerungen und Erfahrungen mit Jesus im Herz und im Gedächtnis. Petrus hält es nicht aus und muss etwas tun. Und so geschieht der erste Kirchenleitende Akt bei den Christen: Die Nachwahl des 12ten Apostels – ohne Jesus, ohne Geist, mit großem Gottvertrauen.

Dann wird der Heilige Geist ausgegossen und erst dann geht es richtig los mit Glauben. Wir feiern an Pfingsten den Heiligen Geist in dem Wissen, dass selbst Kirche und Gemeinde ohne ihn funktioniert. Und so taumeln wir, wie Petrus und alle Apostel schon immer in der Freiheit zwischen Gottvertrauen und Glauben.

Vor Pfingsten sitzen Jesu Leute ratlos mit Furcht bei verschlossenen Türen, bleiben in der Spur, regeln ihre internen Sachen. Mit dem Heiligen Geist öffnen sich die Türen. Und etwas ist neu: Nicht die Christen haben nun den Geist – nein: der Heilige Geist hat nun die Christen.

Der Herr Jesus bereite in uns, was ihm gefällt – heute.

Frohe Pfingsten!

 

Stephan Born ist Klinikseelsorger im Evangelischen Dekanat an der Dill

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