Ev. Dekanat an der Dill

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Dillenburg

Ein Turm - und doch viel mehr

Das Wahrzeichen der Oranienstadt Dillenburg feiert Jubiläum: Seit 150 Jahren steht der knapp 37 Meter hohe Wilhelmsturm auf dem ehemaligen oberen Schlosshof. Mit einem Fest und einem Gottesdienst soll das Jubiläum am Wochenende gewürdigt werden.

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Etliche Vereine und Organisationen, darunter auch die Evangelische Kirchengemeinde Dillenburg und die katholische Kirchengemeinde Zum Guten Hirten, feiern das Jubiläum von Freitag, 27. Juni bis Sonntag, 29. Juni 2025 auf dem Dillenburger Schlossberg mit.

Auf der Freiluftbühne unter dem Wilhelmsturm wird es am Sonntag, 29. Juni 2025 um 10 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst (mit Kindergottesdienst) geben. Mit dabei ist der Gospel-Pop-Chor des Evangelischen Dekanats an der Dill und Band.

Auftakt ist am Freitag, 27. Juni: Von 11 bis 18 Uhr ist Familientag aus dem Schlossberg. Die Besucher erwartet ein Mittelaltermarkt, Musikalisches, Mitmachaktionen, Theatervorführungen und vieles mehr. Kreiert wurde ein attraktives Programm für alle Altersgruppen. Hinzu kommen Informations- und Aktionsstände.

Für 22.30 Uhr ist ein Feuerwerk über dem Schlossberg angekündigt. Roland Bernhardt aus Sinn wird es zum runden Willi-Geburtstag über dem Turm krachen lassen und den Himmel in ein Meer aus Licht und Farbe verwandeln. Kurz und knackig, so kündigt das Rathaus das Feuerwerk an. Das Spektakel soll nur ein paar Minuten dauern. Fünf bis sechs Minuten sind anberaumt – unter anderem sollen Fächerbatterien, römische Lichter, Kugelbomben und One Shots in einer Höhe von bis zu 120 Metern erstrahlen.

Am Samstag und am Sonntag gehts mit dem Familientag rund um den Wilhelmsturm weiter. An beiden Tagen sind auf der Freilichtbühne und anderen Flächen kulturelle Darbietungen zu sehen und zu hören. Eine „Gastro-Meile“ lädt mit verschiedenen Leckereien zum Verweilen ein. Im „Kapellchen“ gibt es eine Fotoausstellung zu sehen, im Stockhaus ist ein Café eingerichtet.

Am Samstagabend steht um 19 Uhr ein Konzert-Highlight auf dem Programm: Auf der Freilichtbühne treten Musiker der Neuen Philharmonie Frankfurt auf. „Klassik Crossover 2025“ heißt das Konzert, das sie in der Kulisse der Schlossruinen aufführen werden. Das Publikum kann sich auf eine Symbiose aus Klassik, Balladen und Rock’n’Roll freuen. Karten kosten im Vorverkauf zehn Euro und sind in der Tourist-Information im Alten Rathaus (Hauptstraße 19) erhältlich. Je nach Restkartenbestand wird eine Abendkasse vor Ort eingerichtet.

Der Sonntag beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst auf der Freilichtbühne. Er wird musikalisch umrahmt vom Dekanatsgospelchor samt Band. Anschließend dürfen sich Besucher bei einem Jazz-Frühschoppen auf musikalische Hochgenüsse der Uni Big Band Siegen freuen. In der Zeit von 15 bis 17 Uhr lädt dann die „Capella Orania“, die Musikgruppe der Projektgruppe „Leben im 18. Jahrhundert“ im Dillenburger Museumsverein, zum Abschlusskonzert ein.

Im Wilhelmsturm selbst ist eine Sonderausstellung zu sehen. Die Schau widmet sich der Geschichte und Nutzung des trutzigen Turms, der in den Jahren 1872 bis 1875 in Erinnerung an Dillenburgs größten Sohn, Wilhelm von Oranien, gebaut wurde. Am Festwochenende werden separate Sonderführungen angeboten.

Das Wahrzeichen der Oranienstadt    

Der Wilhelmsturm erinnert an Wilhelm I. von Oranien, der 1533 hier geboren wurde. Der Wilhelmsturm steht weithin sichtbar auf dem etwa 270 Meter hohen Schlossberg, der sich südwestlich der Dillenburger Altstadt erhebt. In den Jahren 1872 bis 1875 wurde der Wilhelmsturm auf dem ehemaligen oberen Schlosshof nach Plänen des Baumeisters Friedrich Albert Cremer mit deutsch-niederländischer Unterstützung errichtet. Von den Gesamtbaukosten in Höhe von 29.122 Talern trug allein die Prinzessin Marianne von Oranien-Nassau mit 18.000 Talern den größten Teil.

Überliefert ist auch, so Stadthistoriker Simon Dietrich, dass der damalige Dillenburger Pfarrer Mitglied im Turmbaukomitee war, das seit 1865 den Bau des Denkmals organisierte. Über einzelne Spenden gibt es leider keine Belege, sicher ist nur, dass insgesamt 1000 Taler (von den 29.122) von Dillenburger Bürgern gespendet wurden. Der Turm wurde als bleibendes Denkmal errichtet. Ein moderner Kritiker umschrieb den Turm als eine „Mischung aus romantischer Zweckberechnung mit einem monumentalen architektonischen Grundgedankens“.

Ein lebendiges Geschichts-Museum

Im Wilhelmsturm befindet sich das Oranien-Nassauische Museum, das vorwiegend Objekte zur Geschichte der Häuser Nassau und Oranien-Nassau präsentiert: das Leben Wilhelms von Oranien, berühmte Nassauer in der europäischen Geschichte, die Verbindung Nassau-Dillenburgs zum niederländischen Königshaus und den Festungsbau in der frühen Neuzeit am Beispiel der „Dillenburg“.

Im Kellergewölbe befindet sich die ehemalige unterirdische Verteidigungsanlage. Die Kasematten, die im 20. Jahrhundert freigelegt wurden, können während einer Führung besichtigt werden. Für die Geschichte des Schlosses, seine Zerstörung und den Bau des Turmes wurde eine virtuelle Animation erstellt, die man vor Ort betrachten kann.

Ein Ort für "Ja-Sager"

Ob Wilhelm, der Schweiger, ein gutes Vorbild für eine glückliche Eheschließung ist? Unabhängig davon dient der Wilhelmsturm dem Standesamt Dillenburg als Räumlichkeit für Eheschließungen, im dritten Stock des Wilhelmsturms befindet sich das Trauzimmer - 114 Treppenstufen hoch. Im Jahr 2008 musste der Turm für die Öffentlichkeit geschlossen werden, weil er nicht mehr den Brandschutzrichtlinien entsprach. Nachdem die Stadt eine Außentreppe anbringen ließ, ist er wieder als Aussichtsturm im Rahmen des Museumsbesuchs zugänglich.

Seit Juni 2010 steht der Wilhelmsturm – wie auch die Villa Grün und die Kasematten – unter dem besonderen Schutz der Haager Konvention: Eine militärische Nutzung, ein militärischer Angriff oder eine sonstige vorsätzliche Beschädigung könnte im Falle eines bewaffneten Konfliktes einen Verstoß gegen diese Konvention darstellen und wäre daher auch möglicherweise strafbewehrt.

Der Museumsverein Dillenburg setzt sich für die Erhaltung der Schlossanlage und eine Rekonstruktion des zerstörten Schlosses ein. Vor einigen Jahren verwandelte sich der Wilhelmsturm in der Adventszeit in einen überdimensionalen Adventskranz: Die vier Türmchen auf dem untersten Plateau erhielten rot-leuchtende Kerzen. Unumstritten war diese Aktion nicht. Aus Kostengründen wurde die Adventsbeleuchtung eingestellt.

Leuchtende Botschaft 2021 

Zum Abschluss des 1. Mai-Feiertags, der 2021 wegen Corona nicht wie gewöhnlich mit einem Demonstrationszug in Herborn begangen werden konnte, leuchtete stattdessen der Wilhelmsturm eine klare Botschaft ins Land: Orange statt Braun. Gegen Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz. Hier ein paar Impressionen davon. Mit Bewegung sieht es noch schöner aus: fb.watch/5drUa7sjMp/

    

 

 

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