Impuls
Ein starker Satz

18.06.2025
hjb
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„Wer euch hört, der hört mich.“ – Gedanken zu Lukas 10,16a
Jesus spricht diesen Satz zu seinen Jüngern, als er sie aussendet, um seine Botschaft in die Städte und Dörfer zu bringen: „Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.“ Ein starker Satz. Denn er bedeutet: Unsere Worte können mehr sein als bloß menschliche Rede. Durch das Wirken des Heiligen Geistes können sie Träger göttlicher Wahrheit und Liebe sein.
Es ist möglich, dass Ihre Stimme zur Stimme Christi in dieser Welt wird. Was für eine Vorstellung – und was für eine Ermutigung zum Dienst der Liebe und des Friedens. Wo Menschen ihren Glauben bezeugen, Hoffnung weitergeben, zuhören oder trösten, da kann Christus selbst hörbar werden. Nicht nur in der Kirche, sondern mitten im Alltag: am Krankenbett, im Gespräch über den Gartenzaun oder beim Einkauf.
Dort, wo wir uns auf die Seite der Schwachen und Übersehenen stellen, handeln wir in seinem Namen. Doch dieser Weg bringt nicht nur Zustimmung. Die Befreiungstheologen in Südamerika haben dies oft leidvoll erfahren. Wer sich heute für Israel einsetzt – selbst bei kritischer Haltung zur Politik – wird schnell angefeindet. Wer Solidarität mit der überfallenen Ukraine zeigt, hört mitunter den Vorwurf der Steuergeldverschwendung. Und wer Nazi-Schmierereien an Schulen im Lahn-Dill-Kreis öffentlich macht, dem wird Nestbeschmutzung unterstellt.
So ist es in dieser Welt: Nicht alles, was aus der Liebe Gottes gesagt oder getan wird, wird gern gehört. Jesus Christus verheißt uns kein bequemes Glaubensleben. Aber er verheißt seine Nähe. Er sagt: Ich bin bei euch – und ich spreche durch euch.
Hartmut Eglinsky ist evangelischer Pfarrer in Haiger-Dillbrecht
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