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Amtseinführung in den USA

Verhaltener Optimismus aus der US-Partnerkirche

Bildquelle: gettyimages, alexslDas Weiße HausFür Joe Biden wird das Weiße Haus zum Amtssitz

Joe Biden hat am Mittwoch als neuer US-Präsident seinen Amtseid geschworen. Der Wechsel an der Spitze in den USA ruft auch Reaktionen aus der US-Partnerkirche der EKHN hervor. Ein Pfarrer aus der UCC schreibt: „Ich freue mich mit vorsichtigem Optimismus auf die Präsidentschaft Bidens.“ Allerdings stehen große Herausforderungen an.

Pfarrerin Birgit Hamrich steht seit mehreren Jahren in regem Kontakt mit der Partnerkirche in den USA. Als Referentin ist sie im Zentrum Oekumene zuständig für Partnerschaften der EKHN mit anderen Kirchen in Europa und den USA. Bei ihr treffen auch Reaktionen von Mitgliedern der EKHN-Partnerkirche in den USA, der United Church of Christ (UCC), zur Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden ein. 

 

Ein erstes Aufatmen

Direkt am Tag der Vereidigung hat ihr Mark J. Lukens, Pfarrer der United Church of Christ New York Conference, geschrieben: „Ich freue mich mit vorsichtigem Optimismus auf die Präsidentschaft Bidens.“ Laut Birgit Hamrich signalisierten auch andere Mitglieder der US-Partnerkirche, dass ein Aufatmen durch ihre Kirche gehe „weil mit Joe Biden wieder Menschlichkeit ins Weiße Haus einzieht und somit auch in die Nation der Vereinigten Staaten von Amerika.“ 

 

Rückblick auf die Ära Trump

In seiner E-Mail schätzt der US-amerikanische Pfarrer Lukens seine Erfahrungen mit der zu Ende gegangenen Präsidentschaft Donald Trumps ein: „In den vergangenen vier Jahren haben wir viel über uns selbst als Nation gelernt. Vieles davon war schmerzhaft und beunruhigend. Wir haben einen sehr hohen Preis dafür gezahlt.“ Referentin Hamrich hat zudem erfahren, dass auch der Kirchenleitung der UCC bewusst sei, welcher Riss durch die Gesellschaft während der Präsidentschaft von Donald Trump gegangen sei. 

Einen Tag vor der Vereidigung des neuen Präsidenten Joe Biden, veröffentlichte die UCC auf Facebook ein Gebet, das auch die Spaltung des Landes thematisiert. So heißt es in einem Abschnitt des ins Deutsche übersetzte Gebet: „Wir gestehen, dass wir angesichts der Ungerechtigkeit oft schweigen. Wenn deine Kinder auf den Straßen schreien „Ich kann nicht atmen“, schauen wir schweigend zu, gelähmt von Angst, Schuld und Schande, […]. Wir tun Buße für diese Ära der Korruption, des Rassismus und der Gier, die uns alle durch das Tal des Todes zog. Wir beten um Gnade.“ Die Verfasserin des Gebetes Dr. Sarah Lund schreibt aber auch hoffnungsvoll: „Wir glauben daran, dass es mir dir, Gott, möglich ist: In Frieden untereinander zu leben.“

 

Herausfordernde Aufgaben warten

Auch Pfarrer Lukens richtet seinen Blick auf die Zukunft. In seiner E-Mail geht er davon aus, dass jetzt viel Arbeit warte auf dem Gebiet der Überwindung des Rassismus, im Gesundheitswesen, der Beziehungsebene innerhalb des Landes aber auch zu anderen Ländern und Nationalitäten. „Ich bin hoffnungsvoll und bereit an der Wiederherstellung einer besseren, mittfühlenden Nation mitzuarbeiten“, ist Pfarrer Lukens überzeugt. Aber auch innerhalb der Kirche liege eine Menge Arbeit vor ihnen, schätzt Birgit Hamrich ein, denn: „Kirche spiegelt auch Gesellschaft wider und umgekehrt.“

 

Anpacken mit der Kraft des Zuhörens 

Laut Birgit Hamrich sei in Gesprächen mit der Partnerkirche vor allem eines in den Vordergrund gerückt: Die Macht des Zuhörens. Im Englischen: „The Power of listening“. Die Biden-Administration sei hierfür ein Silberstreif am Horizont. 

Doch Pfarrerin Hamrich nehme eher verhaltenen Optimismus in der Partnerkirche wahr, denn „es gibt nun unglaublich viel zu tun, um die Gräben wieder zuzuschütten und das abhanden gekommene Vertrauen der Menschen wiederherzustellen. Ein langer Weg!“ Umso wichtiger sei es für die UCC über alle Grenzen hinweg verbunden zu sein und zu bleiben. Denn zu lange hätte Amerika nur auf sich geschaut, erklärten ihr ihre US-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen in den Video-Konferenzen, die auch nach der Erstürmung des Kapitols am 06.01.2021 stattgefunden haben.

 

Mit der Partnerkirche UCC in Kontakt treten 

Wer an einem interkulturellen und inter-evangelischen Austausch interessiert ist, kann das in der englischsprachigen Gemeinde Bergkirche in Wiesbaden. Kontakt kann über die neue UCC-Gemeindepfarrerin Hanna Cranberry aufgenommen werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.bergkirche.de.

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