Impuls
Sind wir bereit zu hören?
04.08.2020 hjb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
In den vergangenen Monaten haben Menschen nach Trost, Gewissheit oder Zuversicht gesucht. Leider haben in Deutschland viele Menschen, auch Christen, diese Sicherheit in Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien gesucht. Leider haben sie auf ihrer Suche nach unbedingter Wahrheit neue Unwahrheiten verbreitet. Das hat dazu geführt, dass Menschen mit dem Grundgesetz in der Hand gegen Hygieneregeln demonstrieren, um ihr eigenes Verhalten nicht ändern zu müssen.
Dabei wäre es in diesen Zeiten wichtig, wenn Menschen sich individuell und kollektiv als Gesamtgesellschaft ihrem Fehlverhalten stellen würden. Wenn wir in Christus Hoffnung für die Zukunft haben, wird es uns leichter fallen, unser Verhalten aus Liebe zum Nächsten zu ändern. Wer von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, hat sich in den vergangenen Monaten die Frage gestellt, was nachhaltiges Wirtschaften im privaten Haushalt oder in unserer Gesellschaft bedeutet?
Was bedeutet es, wenn wir in unserer Gesellschaft den Hunger auf Fleisch ohne Rücksicht auf das Tierwohl, das Menschenwohl und die Umwelt stillen? Die Ereignisse rund um den gesellschaftlich bis dahin sehr anerkannten Fleischproduzenten Tönnies sind ein Weckruf.
Sind wir bereit zu hören? Hören ist für uns Menschen eine schwierige Sache, weil wir die Neigung haben, nur das zu hören, was wir gerne hören möchten. Daher hat Gott zu den Zeiten des Alten Testamentes seine Propheten zu den Menschen geschickt, um sie wissen zu lassen, dass ihr Fehlverhalten Konsequenzen hat.
Seit der Auferstehung Jesu Christi äußert sich Gottes Zorn nicht mehr darin, dass er das Gericht sendet. Die Sendung Jesu Christi lag nicht im Gericht, sondern in der Gnade, die über Gericht triumphiert. Daher zeigt sich der nachösterliche Zorn Gottes darin, dass Menschen ihren eigenen Willen höher setzen als den guten Willen Gottes und mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben müssen.
Ein gesegnetes Nachdenken wünscht Ihnen
Ihr
Pfarrer Hartmut Eglinsky
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken