Ev. Dekanat an der Dill

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Impuls

Leben haben und schenken

Karin Schmid

Pfarrerin Tanja Konter war auf der Suche nach einem mutmachenden Wort für den letzten Sonntag vor der Passionszeit. Da fielen ihr die Zeilen einer guten Freundin in die Hände: Passion ist nicht nur noch mehr Verzicht oder eine „Leidenszeit“...

Von Tanja Konter

Ein Wort zum letzten Sonntag vor der Passionszeit sollte ein Wort sein, das Mut macht Jesus nachzufolgen. Doch gerade in diesem Jahr drängt es mich nicht nach noch mehr Verzicht oder einer „Leidenszeit“. Auch wenn Jesu Leidenszeit eine aus Leidenschaft war: Aus Liebe die er zu uns Menschen und zum Leben hatte.

Aus Liebe zueinander und zum Leben nehmen auch wir Menschen einiges in Kauf und ich denke gerade in den vergangenen Corona-Jahren haben wir gespürt wie wichtig Beziehungen, wie wertvoll unser Leben eigentlich ist. Dazu habe ich berührende Zeilen einer guten Freundin bekommen, die ich Ihnen diesen Sonntag nicht vorenthalten will:

„Wenn ein Kind geboren wird, ist die Freude meistens groß. Sehnsüchtig erwartet ist zuhause alles perfekt vorbereitet. Wenn der nächste Monat ins Land geht und es wieder nicht geklappt hat, ist die Enttäuschung umso größer. Nicht jede Mutter hat sich gewünscht, zu einer zu werden. Die 13-Jährige genauso wenig wie die, deren Kind das Ergebnis von Gewalt ist.

Nicht jede Mutter hat ihr Kind im Bauch getragen und trägt es trotzdem fest im Herzen, ob adoptiert, zur Pflege oder aus dem Reagenzglas. Medizinisch ist so vieles möglich. Doch am Ende klappt es leider auch künstlich nicht für alle, und manches Kind wird trotz Verhütung geboren. Das Leben ist unverfügbar - Gott sei Dank.

Das Leben ist unverfügbar, auch am Ende der Zeit oder mittendrin: Gott sei Dank, dass niemand Tag und Stunde kennt, aber Gott sei Klage, dass Anja kleine Kinder hinterlässt und dem Krebs zum Opfer fällt. Gott sei Dank, dass Christel lange Uroma sein konnte und friedlich sterben durfte, aber Gott sei Klage, dass Oma Elli schon so lange ans Bett gefesselt ist.

Das Leben ist unverfügbar, und das ist gut so und doch manchmal so bitter. Wir sind nicht Gott. Leben haben ist ein Geschenk und Leben schenken noch viel mehr. Leben verlieren ist unsäglich traurig und aus dem Leben gehen dürfen, noch dazu mit einer Hoffnung, die größte Gnade.“

Und für dieses Leben lohnt sich LEIDENSCHAFT. 

 

 

 

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