Ev. Dekanat an der Dill

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GüT an der Dill

Kleines Kürzel – große Wirkung

Becker-von Wolff

Mit der „GüT“ hat das Evangelische Dekanat an der Dill seit Januar 2019 die gemeindeübergreifende Trägerschaft für 15 Evangelische Kindertagesstätten übernommen. Wie hat sich die GüT entwickelt? Jochen Schüler, der Geschäftsführer der GüT in Herborn, zeigt sich zufrieden.

Becker-von Wolff

Am 1. Januar 2019 hat sich im Evangelischen Dekanat an der Dill die Gemeindeübergreifende Trägerschaft für die evangelischen Kindertagesstätten (GüT) gegründet. Wie hat sich die GüT entwickelt? Jochen Schüler, der Geschäftsführer der GüT, zeigt sich durchaus zufrieden: „Das Evangelische Dekanat an der Dill ist schon jetzt der größte KiTa-Träger im ehemaligen Dill-Kreis und hinter Wetzlar der zweitgrößte im Kreisgebiet“, sagt er.

Anfängliche Befürchtungen zu den Träger-Übernahmen bei den Kirchengemeinden hätten sich nicht bewahrheitet. Ganz im Gegenteil: Die Gemeinden vor Ort können viele lästige administrative Pflichtaufgaben an die GüT des Dekanats abgeben. „Auf diese Weise bleibt mehr Zeit für inhaltliche und religionspädagogische Konzepte. Die Evangelischen Kirchengemeinden können sich stärker auf ihre gesellschaftliche Verantwortung im Bereich der Elementarbildung aber auch der Vermittlung christlicher Werte konzentrieren“, sagt Jochen Schüler.

Er ist sicher, eine KiTa ist für die Kirchengemeinden eine große Bereicherung. „Wir sind 2019 mit 14 Einrichtungen, 39 Gruppen, 800 Kindern und 250 Mitarbeitenden gestartet“, sagt der GÜT-Geschäftsführer, „ein Jahr später kam eine weitere Einrichtung dazu und es sieht derzeit so aus, dass wir in Kürze weitere Trägerschaften vereinbaren werden“. So soll der GÜT die Trägerschaft der Evangelischen Kindertagesstätte Schatzkiste in Herborn-Hörbach zum 1. Januar 2021 übertragen werden. Eine weitere Kirchengemeinde stehe in Gesprächen mit Jochen Schüler. Präses Dr. Wolfgang Wörner spricht von einem Erfolgsmodell.

„Die ersten Wochen und Monate habe ich in der neuen Tätigkeit schon gebraucht, um zu verstehen, wie die Evangelischen Kirchengemeinden und ihre Kindertagesstätten so ticken“, sagt Jochen Schüler. „Mir war es wichtig, die Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen - Personell und Organisatorisch. Daher war ich und bin ich viel in den Einrichtungen unterwegs. Der direkte Kontakt mit den Leitungen ist mir sehr wichtig. So erfahre ich schneller und direkter, wo der Schuh drückt“, erzählt er. Für ihn ist bedeutsam, dass die Evangelischen Kindertagesstätten nach wie vor Bestandteil der Kirchengemeinden bleiben und der Kirchenvorstand die Inhalte und das Gepräge der Einrichtung vor Ort bestimmen: „Wir übernehmen mit der GÜT die administrativen Aufgaben, wir erstellen die Soll-Stellenpläne oder passen Dienstverträge an. Die GÜT ist Ansprechpartner für den Lahn-Dill-Kreis und die Kommunen bei der Bedarfsplanung und handelt die Betriebsverträge aus“, erklärt Jochen Schüler, „wir möchten mit der GüT weiterhin ein verlässlicher Vertragspartner für die Kommunen sein“. „Jede Kita soll ihren eigenen Charakter behalten. Als GÜT versuchen wir unkomplizierte, schnelle und pragmatische Lösungen anzubieten, die dem Charakter der Einrichtung entsprechen“, erklärt Jochen Schüler, „die GÜT will nicht alles vereinheitlichen, sondern nur dort regelnd tätig werden, wo es notwendig ist. Beispielsweise bei der Vergütung von Praktikanten oder bei den Urlaubsregelungen“, sagt Schüler.

Mareike Weber von der Evangelischen Kita Fleisbach kann das nur unterstreichen, seit 2000 ist sie die Leiterin der Evangelischen Kindertagesstätte: „Die Absprache und Kommunikation ist mit der GüT einfacher geworden“, sagt sie, „ich brauche mit vielen Fragen nicht bis zur nächsten Kirchenvorstandssitzung zu warten, sondern greife bei Bedarf zum Telefon“.

Die Corona-Krise war auch für die kirchlichen Kitas und ihre Beschäftigten eine Riesen-Herausforderung: „Das haben wir aber gemeinsam gut Händeln können“, sagt Jochen Schüler, „In den ersten Wochen herrschte viel Unsicherheit wie sich die Kita-Einrichtungen verhalten sollen. Das hat sich nun gelegt. Hygiene-Konzepte sind erstellt worden und alle Einrichtungen haben den Betrieb der Kindertagesstätten behutsam wieder hochgefahren. Der anfängliche Notbetrieb ist durch einen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen in Gruppen abgelöst worden, was viele Eltern aufatmen lässt“, berichtet Jochen Schüler. „Das Thema Personalgewinnung und Personalbindung durch attraktive Beschäftigungsverhältnisse spielt eine immer wichtigere Rolle“, sagt Jochen Schüler, „mein Ziel ist es, hieran zu arbeiten, dass das Evangelische Dekanat an der Dill mit der GüT ein guter und attraktiver Arbeitgeber bleibt“, sagt Jochen Schüler.

Dr. Wolfgang Wörner, Präses des Evangelischen Dekanats an der Dill, sagt zustimmend: „Das Modell einer Dekanatsträgerschaft für unsere Kindertagesstätten hat sich zu einem wirklichen Erfolgsmodell entwickelt. So etwas spricht sich herum. Das zeigt sich auch darin, dass Gemeinden mit ihren Kitas vermehrt auf uns zukommen und Interesse an einer Zusammenarbeit bekunden“.

Unter einem Dach

Seit 2019 operieren die evangelischen Kindertagesstätten im Dekanat an der Dill in einem gemeindeübergreifenden Trägermodell (kurz „GüT“) unter einem Dach. Die rechtliche Trägerschaft und damit die Verantwortung für Personal und Haushalt der Kitas liegt beim Dekanat. Die inhaltliche Trägerschaft haben die Kirchengemeinden inne, die damit für Konzeption und Religionspädagogik verantwortlich sind. In dieser Organisationsform arbeiten zur Zeit fünfzehn von insgesamt 28 evangelischen Kitas im Evangelischen Dekanat an der Dill zusammen. Insgesamt werden dort rund 800 Kinder in 43 Gruppen betreut.

Die anfallenden Verwaltungsaufgaben erledigt die Geschäftsstelle Kindertagesstätten im Dekanat an der Dill mit Sitz im „Haus der Kirche und Diakonie“ in Herborn am Hintersand. Geschäftsführer ist Jochen Schüler. Das Evangelische Dekanat an der Dill ist somit der größte Träger im nördlichen Lahn-Dill-Kreis und hinter Wetzlar der zweitgrößte im Kreisgebiet. 250 Mitarbeitende arbeiten als pädagogisches Personal, Hauswirtschafts- und Reinigungskräfte, Hausmeister und Praktikanten. Von den 8,5 Millionen Euro Haushaltsvolumen entfallen etwa 7 Millionen Euro als Personalkosten.

Zur Person Jochen Schüler

Nach dem Abitur 1991 in Dillenburg hat Jochen Schüler eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Hailo absolviert. Er wechselte in die Verwaltung zum Evangelischen Rentamt Herborn, der heutigen Evangelischen Regionalverwaltung Nassau-Nord. Von der kirchlichen Verwaltung ging er zur Stadt Haiger und war dort zuletzt Fachdienstleiter für „Personal und Kindergärten“. Der 49jährige ist alleinerziehender Vater von drei Kindern.

 

Unser Foto oben:
Jochen Schüler zu Besuch bei Mareike Weber in der Evangelischen Kindertagesstätte Fleisbach. Die Leiterin der KiTa sagt, die Absprachen sind mit der GüT einfacher geworden. „Ich brauche mit vielen Fragen nicht bis zur nächsten Kirchenvorstandssitzung zu warten, sondern greife bei Bedarf einfach zum Telefon“, sagt Mareike Weber.   FOTO: ARCHIV/BECKER-VON WOLFF

 

 

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