Karfreitag
Ein Wendepunkt im Leid
EKHN02.04.2021 hjb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Der Karfreitag ist für mich ein ganz besonderer Tag. Nicht nur, weil dieser Tag in der evangelischen Kirche der höchste Feiertag ist. Nein, vor allem, weil mir an diesem Tag mehr denn je bewusst wird, dass wir einen Gott haben, der die Schmerzen, das Leiden und die Ängste von uns Menschen kennt.
Einen Gott, der uns befreit von Belastungen und Schuld. In dem leidenden Jesus Christus am Kreuz ist Gott zu finden. An Jesus Christus zu glauben, heißt zu vertrauen, dass Christus alles Leiden verändern kann und uns von Schuld erlöst.
Der stille Tag des Karfreitags, die vertrauten Texte aus der Bibel und die Musik der Passionszeit lassen mich spüren, dass der Tod von Jesus Christus mein Leben verändert. Das Leid vieler Menschen, in den letzten Wochen und Monaten der Coronazeit, die vielen Abschiede, die Einsamkeit und die Ängste, alle geweinten Tränen, jede Verzweiflung und das Empfinden von Ohnmacht haben ihren Ort am Kreuz von Jesus Christus.
In die tiefste Dunkelheit ist Christus gegangen, damit unsere Finsternis nicht dunkel bleibt. Das ist ein tröstlicher Gedanke. Und gleichzeitig weiß ich mich von Gott getragen, wenn ich auf das Kreuz schaue. Das Kreuz ist der Wendepunkt im Leid. Im leidenden und sterbenden Jesus Christus ist Gott zu finden.
Das ist für mich eine der Botschaften vom Karfreitag! Es ist die Liebe Gottes, die das Kreuz zum Lebenszeichen werden lässt. Es ist die Gnade Gottes, die das Kreuz zum Ausdruck seiner Barmherzigkeit macht.
So gesehen ist der Karfreitag auch ein Tag der Freude. Freude darüber, dass Jesus Christus mit seinem Tod uns Hoffnung schenkt. So wünsche ich Ihnen, dass Sie sich getragen wissen von Gottes Liebe und im Glauben an den gekreuzigten Jesus Christus das Licht sehen, das wir an Ostern feiern.
Herzliche Grüße
Ihre Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer
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