Tipps zur Planung der Tauffeier
Wir möchten Ihnen die Planung und Vorbereitung einer Tauffeier erleichtern und stellen Ihnen hier die nötigen Informationen zusammen:
Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Pfarramt
Um sich zur Taufe anzumelden, rufen Sie bitte das an Ihrem Wohnort zuständige Pfarramt bzw. den zuständigen Pfarrer einer anderen Gemeinde an und vereinbaren einen Termin für das Taufgespräch.
Bei dieser Gelegenheit erkundigen Sie sich bitte welche möglichen Tauftermine die Kirchengemeinde voraussichtlich anbietet. In der Regel wird die Taufe im Rahmen eines sonntäglichen Gemeindegottesdienstes gefeiert.
Erkundigen Sie sich danach, was in Ihrer Gemeinde üblich ist, und sprechen Sie Ihre Wünsche offen an. Manche Gemeinden bieten regelmäßig „Taufsonntage“ an, bei denen mehrere Kinder getauft werden. In solchen Gottesdiensten wird oft Familienfreundlichkeit besonders groß geschrieben. In Einzelfällen sind auch Taufgottesdienste zu anderen Zeiten, etwa am Samstagnachmittag, möglich.
Auf Wunsch kann die Taufe auch in einer anderen evangelischen Gemeinde stattfinden. Hierzu muss der zuständige Gemeindepfarrer seine Zustimmung schriftlich geben („Dimissoriale“).
Die zuständige Kirchengemeinde in den Dekanaten Dillenburg und Herborn finden Sie hier unter Gemeinden
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Das Taufgespräch
Für viele Familien ist das Taufgespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer ein guter Anlass, sich in Ruhe kennen zu lernen und persönliche Fragen zu klären.
Auch allgemeine Glaubensfragen und kritische Gedanken haben hier ihren Raum. Zu diesem Treffen sind die Eltern, aber auch die künftigen Paten eingeladen. Das Taufgespräch kann im Pfarramt oder bei Ihnen zu Hause stattfinden. Es wird besprochen, wie der Taufgottesdienst ablaufen soll.
Keine Pfarrerin und kein Pfarrer erwartet von Ihnen, dass Sie mit allem, was die Kirche macht, übereinstimmen. Außerdem tut es gut, kritische Themen schon vor der Taufe zu besprechen, um unbelastet in die Tauffeier zu gehen.
Ein interessantes Gespräch kann auch entstehen, wenn Sie darüber reden, was die Eltern, Patinnen und Paten bei der Taufe versprechen und wie eine christliche Erziehung heute aussehen kann.
Im Blick auf die Lieder, die Musik, die Fürbitten und die Taufkerze sind Sie eingeladen, die Feier mitzugestalten.
Falls Sie bereits eine Idee für einen Taufspruch haben, teilen Sie ihn bitte während des Gespräches mit, der Pfarrer empfiehlt Ihnen jedoch auch gerne einen.
Für die Eintragung in das Formular der Taufanmeldung sollten Sie die genauen Namen und Adressen der künftigen Patinnen bzw. Paten kennen.
Zum Taufgespräch sollten Sie folgende Dokumente der Pfarrerin oder dem Pfarrer mitbringen:
- das Stammbuch der Familie, falls vorhanden
- die Geburtsurkunde des Täuflings (Bescheinigung „für religiöse Zwecke“),
- Patenschein der Patin oder des Paten, als Nachweis der Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche, falls die Patin bzw. der Pate ihren ersten Wohnsitz nicht in der Gemeinde haben, in der das Kind getauft wird.
- Bei einer Taufe in einer anderen Gemeinde: Bescheinigung der Heimatgemeinde („Dimissoriale“)
Wenn Sie von Ihrer Kirchengemeinde das Anmeldeformular zur Taufe schon bei der Anmeldung erhalten haben, können Sie es vor dem Gespräch in Ruhe ausfüllen. Die Pfarrerin oder der Pfarrer übergibt Ihnen das Anmeldeformular jedoch auch gerne im Laufe des Taufgespräches.
Nach der Taufe stellt die Pfarrerin oder der Pfarrer den Taufeltern eine Bescheinigung über die vollzogene Taufe aus. Die Patinnen bzw. Paten erhalten einen Patenbrief.
In einigen Gemeinden feiern Eltern, Verwandte, Kinder und die Taufpaten die Taufe in einem besonderen Familien- oder Taufgottesdienst. Eine ganz besondere Form ist die Taufe im Rahmen der kirchlichen Trauung: Es ist keine Seltenheit, dass ein Brautpaar schon ein oder zwei Kinder „mitbringt“.
Diese können während des Traugottesdienstes getauft werden. So, wie das Ehepaar den Segen Gottes erhält, so werden auch die Kinder diesem Segen unterstellt.
Oft bindet der Pfarrer die Taufhandlung jedoch in den sonntäglichen Gottesdienst ein. Wer nicht sehr vertraut mit dem Ablauf ist, kann im Taufgespräch um eine Gottesdienst-Ordnung bitten, in der alle Bestandteile aufgeführt sind. Es ist hilfreich, ein oder zwei Wochen zuvor einen regulären Gottesdienst zu besuchen, um die Formen besser kennen zu lernen.
In jedem Fall sind die Eltern eingeladen, sich in einem bestimmten – von der Gemeinde vorgegebenen – Rahmen an der Planung und der Gestaltung des Gottesdienstes zu beteiligen.
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Die Tauffeier
Die heilige Taufe läuft beispielsweise in dieser Form ab:
Während des Gottesdienstes bittet die Pfarrerin oder der Pfarrer die Tauffamilie nach vorne zum Taufbecken. Nach einer kurzen Ansprache wendet er oder sie sich mit der Tauffrage an die Eltern: "Ihr Kind ist Ihnen als Gabe Gottes anvertraut. Es soll durch die Taufe zu Gott gehören. Wollen Sie das Ihre dazu tun, dass in Ihrem Kind der Glaube an Jesus Christus wachsen kann und sind Sie bereit, Ihr Kind in der Verantwortung vor Gott zu erziehen, so antworten Sie: Ja, mit Gottes Hilfe".
Die Eltern antworten: "Ja, mit Gottes Hilfe."
Anschließend spricht die Pfarrerin oder der Pfarrer die Paten an: "Wollen Sie als Glieder der christlichen Gemeinde den Eltern bei der Erfüllung ihrer Aufgaben helfen und für dieses Kind Verantwortung vor Gott übernehmen, so antworten Sie: Ja, mit Gottes Hilfe".
Die Patinnen und Paten antworten:"Ja, mit Gottes Hilfe."
Eingießen des Taufwassers
Taufe mit Wasser und Taufformel: Entweder die Mutter, der Vater, die Patin, der Pate oder eine andere Person halten das Kind über das Taufbecken; größere Kinder und Erwachsene stehen vor dem Becken. Die Pfarrerin oder der Pfarrer schöpft dreimal mit der hohlen Hand Wasser aus dem Taufbecken und lässt es über den Kopf des Kindes rinnen.
Die dreimalige Wiederholung bedeutet, dass die Taufe auf den Namen des dreieinigen Gottes vollzogen wird: des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Nach ökumenischem Verständnis gehört zur Taufe „fließendes“ Wasser. Dabei spricht der Pfarrer die biblische Taufformel: "Max Mustermann, ich taufe dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Der Name des Täuflings wird bei der Taufe ausgesprochen. Es ist die persönliche Zusage, dass die Taufe diesem einmaligen, unverwechselbaren Menschen gilt.
Schließlich zeichnet die Pfarrerin oder der Pfarrer über dem Täufling ein Kreuz.
Taufspruch: Ein biblischer Vers wird dem Taufkind als Taufspruch mitgegeben. Er steht auf der Taufurkunde, in den Kirchenbüchern und in den Patenurkunden. Dieser Vers soll als geistliches Motto den Täufling ein ganzes Leben lang begleiten.
Anzünden der Taufkerze
Segen der Familie: Der Segen für Kinder, Eltern und Patinnen und Paten beendet das Ritual.
Möglichkeit der Mitwirkung: Kurz vor Abschluss der Taufe besteht für die Mitglieder der Taufgesellschaft die Möglichkeit, sich an der Gestaltung der Fürbitten zu beteiligen. Häufig wird an dieser Stelle auch das Vaterunser gebetet. (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 813: „Vater unser“).
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