Kindertaufe: Gottes Segen fürs Leben!
In den Anfängen des Christentums wurden nur Erwachsene getauft. Im Laufe der Zeit gewann die Taufe im frühen Lebensalter an Bedeutung. Die Kindertaufe ist die christliche Form, das neue Leben zu begrüßen – mehr noch: es in allen seinen Facetten gutzuheißen und Gott um seinen Segen und seine Begleitung zu bitten.
Der Wunsch, das Ereignis der Geburt zu feiern, bezieht sich nicht nur auf den Tag der Geburt selbst. Er ist auch dann noch wach, wenn das Kind sich schon in seiner Einzigartigkeit und mit seinen Eigenarten gezeigt hat. Am häufigsten findet die Taufe deshalb im Alter von mehreren Monaten bis zu zwei Jahren statt. Jetzt haben sich Eltern, Geschwister und Kind auch ein wenig aneinander gewöhnt und der neue Rhythmus hat sich eingespielt. Das macht es leichter, innezuhalten und zurückzublicken.
Natürlich kann ein Säugling oder ein Kleinkind noch kein eigenes Bekenntnis zu Jesus Christus ablegen. Das sprechen die Eltern und Paten stellvertretend für das Kind aus. Aber die freie Willensentscheidung ist dem Kind nicht genommen, denn mit der Konfirmation wird das Taufversprechen bestätigt. Die Jugendlichen, die im Alter von 14 Jahren religionsmündig werden, entscheiden nun selbst über ihren weiteren christlichen Werdegang.
Mit der heiligen Taufe wird der Mensch Christ und Mitglied der Kirche. Sie ist das sichtbare Zeichen dafür, dass Gott diesen Menschen angenommen hat. Die Taufe ist ein Sakrament und fast alle christlichen Kirchen erkennen es gegenseitig an. Deshalb kann jeder Mensch nur einmal im Leben getauft werden, auch wenn er beispielsweise die Konfession wechselt.
Die Taufe im frühen Lebensalter engt nicht ein, sondern im Gegenteil: Sie macht frei für den Glauben!
Das Kind wird mit größerer Selbstverständlichkeit den Kindergottesdienst besuchen oder am Religionsunterricht teilnehmen. Dadurch lernt es schon früh die Bibel und christliche Wertvorstellungen kennen. Später ist es besser in der Lage, sich über Glaubensfragen eine eigene Meinung zu bilden. Die Erfahrung zeigt, dass erst eine christliche Erziehung die Grundlage dafür schafft, später einen eigenen Weg im Glauben zu finden.
Bei einer Säuglings- oder Kleinkindertaufe bekennen sich Eltern, Patinnen und Paten stellvertretend für das Kind zu ihrem Glauben an Gott und versprechen, für eine christliche Erziehung zu sorgen. Schon deshalb sollte die Taufe nicht als abgeschlossene Handlung betrachtet werden, sondern als Beginn eines christlichen Lebensweges – mit ganz bestimmten Folgen:
- Die Taufe bedeutet die Aufnahme in die christliche Kirche und in die Gemeinde vor Ort.
- Die Täuflinge werden von der Kirchengemeinde, in der sie wohnen, zu altersgemäßen Veranstaltungen eingeladen.
- In der Schule ist das Kind von vornherein zum evangelischen Religionsunterricht angemeldet.
- Etwa im siebten Schuljahr wird das Kind von der Gemeinde zur Teilnahme am Konfirmationsunterricht eingeladen.
- Als Kirchenmitglied hat das Kind später einmal bestimmte Rechte:
Es kann nach der Konfirmation selbst Taufpatin oder Taufpate werden.
Konfirmierte Kirchenmitglieder haben das Recht auf eine lebenslange Begleitung durch die Kirche, etwa wenn sie später kirchlich heiraten möchten.
Auch können sie sich ehrenamtlich engagieren und in einer Kirchengemeinde Verantwortung übernehmen.
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