Ev. Dekanat an der Dill

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Sommer

Sommerzeit ist Lichterzeit. Lang ersehnt sind Licht und Wärme. Bunte Farben und frohe Gesichter, statt eingezogener Köpfe und tiefsitzender Mütze. Der Mensch zeigt sich und genießt. Beim ersten Frühlingslicht geht es schon los. Da kommen alle aus den Häusern, um die ersten Sonnenstrahlen einzufangen. Und dann, in der Hochzeit des Sommers wird nach draußen verlegt, was geht. Da wird gespielt, gegrillt, gepicknickt, Sport betrieben und Feste gefeiert. Endlich wieder trifft man die Leute auf der Straße. Und hier wie da wird ein Pläuschchen gehalten.

Nicht nur die Menschen leben auf und werfen die Wintermüdigkeit ab, auch die Schöpfung erblüht in neuen, frischen Farben: Ich liebe das helle maigrün junger Blätter und das zarte gelb der Himmelsschlüsselchen. Und jedes Jahr aufs Neue wundere und freue ich mich, wie herrlich Gott das alles eingerichtet hat. Die Vielfalt dieser Erde und das Erleben von Vergehen und Neubeginn, das sich im steten Rhythmus immer wieder vollzieht.
Eines geht bei mir dabei immer wieder gerne unter und wird vergessen im Trubel des Alltags und der Pläne: Dass Gott nicht nur geschaffen hat, immer tätig, immer wieder neu, sondern dass bei all der Vielfalt und dem Treiben auf der Welt eines auch dazugehört: die Ruhe. Eine Auszeit von den sonstigen Tagen.

Ruhezeit inmitten der Geschäftigkeit. Ruhezeit von all den Fragen oder Lasten, die durchs Leben geschleppt werden. Einen Tag, an dem ich all die Eindrücke, alles Erlebte und alle Sorgen sacken lassen kann. Einen Tag zum Luft holen und bei Gott ankommen:

Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und all deine Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem HERRN, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du und dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin und dein Vieh und dein Fremder in deinen Toren. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der HERR den Sabbat gesegnet und ihn geheiligt. (Exodus 20, 8-11)

Der Ruhetag – bei uns der Sonntag – ist von Gott gesegnet und geheiligt. Weil Gott weiß, wie wichtig es ist, dass unser Leben eben nicht nur aus dem Tun besteht. Denn eines ist fast noch wichtiger: die Ruhe. Und das heißt, diesen freien Tag nicht möglichst voll zu packen mit Dingen die liegengeblieben sind oder besonderen Unternehmungen.

Sonntag: das heißt auch mal die Füße hochzulegen, das Gesicht der Sonne entgegenzustrecken und einfach nichts zu tun. Denn oft ist es die Ruhe, die mein Herz öffnet und Gottes Stimme wahrnehmen lässt.
Sommerzeit ist Lichterzeit. Ich freue mich aufs Grillen im Garten, Spaziergänge in lichtdurchfluteten Wäldern und die Erfrischung im Siegbacher Naturschwimmbad. Und ich habe mir vorgenommen am Sonntag auch einfach mal mein Gesicht der Sonne entgegenzustrecken. Und sollten Sie zufällig vorbeikommen, dann freue ich mich über ein kleines Pläuschchen am Gartenzaun.

Pfarrerin Jelena Wegner, Siegbach

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