Ev. Dekanat an der Dill

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote zu Ihnen passen. Mit unserem Newsletter (Anmeldung unten rechts) informieren wir Sie gerne aktuell.

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Impuls

Lukas nicht vergessen

Vieles ist zu Corona-Zeiten anders als sonst. Etliche Veranstaltungen sind abgesagt worden. Auch der Lukas-Markt in Haiger - ein Markt, den es seit Jahrhunderten gibt - wird es in diesem Jahr nicht geben. Ein Grund mehr mal an Lukas zu denken, findet Friedhelm Ackva.

Am 18. Oktober ist der „Tag des Evangelisten Lukas“. In Haiger gibt es deswegen seit Jahrhunderten den Lukasmarkt Mitte Oktober. In diesem Jahr fällt der wegen Corona aus. Vielleicht mal ein Grund mehr Lukas, den Arzt, nicht zu vergessen.

Er ist der Evangelist, der uns die Weihnachtsgeschichte erzählt (Kap. 2). Sein besonderes Interesse gilt den Hirten und anderen kleinen Leuten. Die Kinder haben es ihm angetan, samt dem kleinen Zachäus (Kap. 19). Und die Frauen, die sonst wenig beachtet wurden. Bei ihm ist ausdrücklich von Nachfolgerinnen Jesu die Rede: Maria Magdalena, Johanna, und Susanna (Kap. 8). Er wusste, dass man ohne Frauen keine Kirche machen kann. Nur Lukas erzählt im 10. Kapitel vom Barmherzigen Samariter.

Als Mediziner wusste er, dass man nicht nur 1. Hilfe wichtig ist, sondern manchmal auch 2. und 3. Hilfe. Dass wir nachhaltig und weitblickend füreinander sorgen sollten. Etwas, was in unseren Corona-Zeiten ganz wichtig ist. Allein Lukas hat die Gleichnisse vom verlorenen Schaf, vom verlorenen Groschen und dem verlorenen Sohn (Kap. 15). Ihm ist es ganz wichtig zu betonen, dass keiner verloren bleiben muss, sondern wiedergefunden werden kann: „Es wird Freude sein im Himmel über einen Sünder, der umkehrt!“ Umkehr zum guten Hirten, zum gnädigen Vater ist für ihn ein Fest!

Zu Ostern hat auch nur Lukas die Geschichte von den Emmaus-Jüngern (Kap. 24). Von den Zweien, die betrübt und frustriert unterwegs waren, weil so viele ihrer Hoffnungen gestorben zu sein schienen. Die passen vielleicht sehr gut zu uns heute mit unseren Enttäuschungen und Ängsten. Aber gerade in ihre Mitte mischt sich Jesus, der Auferstandene, der ihren schweren Weg begleitet. Und der ihnen die Augen öffnet für das, was sein musste und was werden wird. Davon sind die beiden so ergriffen, dass sie ihn nur noch bitten können: „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt!“

Ohne Lukasmarkt lohnt es sich vielleicht gerade, heute im Lukas-Evangelium zu lesen.


Pfarrer Friedhelm Ackva ist evangelischer Pfarrer in Dillenburg.

 

 

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top