Ev. Dekanat an der Dill

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Verabschiedung

Die Kinder im Fokus

„Auf Wiedersehn, auf Wiedersehn, die Zeit mit dir war wunderschön…“ so haben es die Kinder und Mitarbeitenden der Kindertagesstätte Mozartstraße in Herborn gesungen. Sie verabschiedeten die langjährige Kita-Leiterin Cornelia Weber-Seibel (63), die die Kita 37 Jahre geleitet und mit großem Engagement und Weitblick stetig weiter entwickelt hat.

Goldrichtige Entscheidung vor drei Jahrzehnten

Als Cornelia Weber-Seibel 1983 die Leitung der Evangelischen Kindertagesstätte übernahm, wurde die Kita noch zweigruppig betrieben. Seit vielen Jahren ist die Einrichtung nun schon viergruppig – im Sommer 2019 kam als fünfte Gruppe noch die Waldgruppe „Dreckspatzen“ hinzu. Bald soll der Spatenstich zum lange gewünschten und geplanten Anbau erfolgen.

Mit blütenweißen Kittel zur Arbeit

An ihre ersten Berufsjahre kann sie sich noch gut erinnern. „Wir Erzieherinnen haben in geschlossenen Gruppen gearbeitet und ich benötigte damals einen blütenweißen Arbeitskittel“, erinnert sich Cornelia Weber-Seibel, „in der Gruppe wurde mit den Kindern gemeinsam gefrühstückt und vorher ging man, musikalisch untermalt, zur Toilette und anschließend Händewaschen. Das Frühstück haben die Kinder von zuhause mitgebracht und selbstverständlich ging es zum Mittagessen heim“. So war das in vielen Kindergärten üblich.

In Herborn allerdings gab es damals schon einige wenige Kinder, die über die Mittagszeit blieben. „Das Essen holten wir Mitarbeiterinnen von der damaligen Großküche in der Westerwaldstraße. Die Mütter dieser Kinder waren berufstätig, viele arbeiteten im Friedrich-Zimmer-Krankenhaus“, sagt sie. Da die kirchliche Einrichtung unter der Leitung von Elsbeth Schmidt schon damals an einem Erprobungsprogramm des Deutschen Jugendinstituts München beteiligt war, hatte die Kita Mozartstraße schon früh die Qualitätsentwicklung im Blick.

Manche Neuerung musste gut argumentiert werden

„Auf diesem Fundament habe ich als Leiterin weiter aufgebaut. Ich war immer neugierig in all meinen Berufsjahren, habe mich gerne an pädagogischen und politischen Bildungsthemen beteiligt und somit Veränderungen immer aus unterschiedlichen Perspektiven heraus betrachtet“.

Manche Neuerung musste den Eltern gegenüber gut argumentiert werden, beispielsweise das „freie Frühstück“, das zunächst innerhalb der geschlossenen Gruppe und dann später im Bistro angeboten wurde: „Die Kinder konnten den Zeitpunkt selbst bestimmen, wann sie mit wem frühstücken wollten. Man hatte erkannt, dass das Frühstück ja nicht nur der Nahrungsaufnahme dient, sondern dass es auch besonders kommunikativ ist und vielfältige Bildungsaspekte abbildet“.

Selbstbestimmtes Handeln führt zu Selbstbewusstsein

Die pädagogische Arbeit öffnete sich immer mehr, feste Strukturen und Vorgaben wurden aufgegeben. Die Kinderrechte haben sich in dieser Zeit wesentlich weiterentwickelt. „Zum Glück, wie ich finde, denn Partizipation ist eine wichtige Säule in der Entwicklung eines jeden Menschen - ganz besonders in der frühen Kindheit. Über das selbstbestimmte Handeln entwickeln sie Selbstbewusstsein“, sagt Weber-Seibel und nennt ein Beispiel: Hätten die Kinder früher ausschließlich vorgegebene Texte für eine Weihnachtsfeier oder ein Sommerfest auswendig gelernt, so entwickelten sie heute eigene Texte und wählen ihre Rolle selbst aus.

Die Kita und die pädagogische Mitarbeitenden als Lernumgebung: „Mit meinem Team haben wir eine pädagogische Konzeption entwickelt, in der wir die Ziele unserer pädagogischen Arbeit festgelegt haben. Wir haben auch nicht lange gezögert, als das Zentrum Bildung der EKHN uns aufforderte, uns mit dem BETA Gütesiegel zertifizieren zu lassen“. Die Kita Mozartstraße wurde 2012 und 2017 ausgezeichnet.

Bei allen Veränderungen: Im Fokus stehen die Kinder

Was sie an ihrem kirchlichen Arbeitgeber schätzte? „Dass die evangelische Kirchengemeinde als Träger der Kita ein großes Vertrauen in mich und mein Handeln gelegt hat. Ich konnte so leiten, wie ich es getan habe! Wir haben kein auferlegtes Handbuch vorgelegt bekommen, nach dem Motto: jetzt macht mal! Nein, wir – die Leitung, der Träger, die Eltern und die pädagogischen Mitarbeiter - waren Mitgestalter der entwickelten Qualitätsstandards. Im Fokus standen stets die Kinder. Wunderbar, wie ich finde, das wünsche ich auch meiner Nachfolgerin Kerstin Altenkirch. Ich wünsche ihr, dass das Team und der Kirchenvorstand sowie die Eltern sie bei ihrer neuen Aufgabe unterstützen. Ich wünsche ihr Akzeptanz in den unterschiedlichsten Bereichen und Situationen sowie ein ebenso erfülltes Berufsleben, wie ich es hatte. Für mich war in all meinen Berufsjahren immer spürbar, unter der Liebe Gottes arbeiten zu dürfen, mit Menschen umgeben zu sein, die ebenfalls ihre Kraft daraus schöpften und die Tatsache selbst in schwierigen Situationen Zuversicht erfahren ließ, das hat mir ein erfülltes Berufsleben beschert. Meine damalige Entscheidung, mich recht kurzfristig bei der Kirchengemeinde Herborn beworben zu haben, war für mich goldrichtig“.

 

Zur Person

Cornelia Weber-Seibel wurde 1957 im Kallenbachswäldchen in Herborn geboren. Sie hat von 1973 bis 1975 die Fachschule für Sozialpädagogik in Dillenburg besucht. Nach dem Anerkennungsjahr in Frankfurt am Main und einer ersten Tätigkeit als Erzieherin in einer Einrichtung für straffällige Jugendliche folgte 1977 bis 1981 die Tätigkeit als Kita-Leitung in Steffenberg-Oberhörlen und ab November 1983 die Leitung der Ev. Kita Mozartstraße in Herborn. Seit 1984 war sie Vorsitzende der MAV Herborn und hat die Mitarbeitenden-Vertretung mitaufgebaut. Cornelia Weber-Seibel möchte als stellvertretende Vorsitzende noch eine Weile in der MAV an der Dill aktiv bleiben.

 

» Link:

https://ev-dill.de/home/detail/news/stabwechsel-in-der-mav-an-der-dill.html

 

 

 

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