Ev. Dekanat an der Dill

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Eigentlich ganz einfach

‚Es kommt ein Schiff geladen.‘ Eines meiner liebsten Adventslieder. Ein Lied, das nicht in diese sommerliche Zeit passt. Genauso wenig wie es in unsere heutige Zeit passt, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, sagt Pfarrerin Jelena Wegner.

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‚Es kommt ein Schiff geladen.‘ Eines meiner liebsten Adventslieder. Ein Lied, das nicht in diese sommerliche Zeit passt. Genauso wenig wie es in unsere heutige Zeit passt, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken.

Und so wurde vor einem Jahr beschlossen, dass sich auch die Evangelische Kirche Deutschland – Mitglied im Bündnis united4rescue - aktiv dafür einsetzt niemanden ertrinken zu lassen.

Mitte August ist die Sea-Watch 4 ausgelaufen in Richtung der libyschen Küste. Die Sea-Watch 4 – ein ‚kirchliches Schiff‘ der Seenotrettung. Damit folgt die EKD Jesu Aufforderung: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.

Wie das zu verstehen ist, macht Jesus in einer Erzählung deutlich: Da liegt ein verletzter Mann am Boden. Dem Tode nahe. Nacheinander kommen drei Menschen vorbei. Erst der dritte hilft dem Verletzten. Ganz anschaulich wird erzählt, welches Handeln richtig ist. Eigentlich eine Geschichte, an der es nichts zu Streiten gibt. Und dennoch endet unser mitmenschliches Verhalten immer wieder an selbst gezogenen Grenzen.

So auch im Fall der Geflüchteten im Mittelmeer. Es gibt einige, die sagen, dass erst die Seenotrettung Menschen dazu verleitet, in viel zu kleinen Booten das Mittelmeer zu überqueren. Aber es ist nicht die Aussicht auf Rettung, sondern das Elend und die Armut in der Heimat, welche die Menschen fliehen lässt. Und solange wir nicht willens sind aktiv die absolut ungerechte Verteilung von Reichtum auf der Welt zu beseitigen, sollten wir zumindest bereit sein Menschen zu retten, die an unseren Grenzen ums Überleben kämpfen.

Ich müsste schon ein sehr kaltes Herz haben, wären mir die Ertrinkenden egal. Aktive Seenotrettung sehe ich als christlich geboten. Im dem Adventslied heißt es weiter: Das Segel ist die Liebe. Die Sea-Watch 4 ist in See gestochen. Auch ohne Segel ein Symbol der Nächstenliebe. Dieses Schiff ist ein Anfang. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.

Ein ganz klarer Auftrag für alle Christen. Eigentlich ganz einfach.

 

 

Jelena Wegner ist evangelische Pfarrerin in Siegbach.

 

 

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