Ev. Dekanat an der Dill

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Dekanatssynode

Dekan stellt sich zur Wiederwahl

Becker-von Wolff

Pfarrer Roland Jaeckle bewirbt sich um eine zweite Amtszeit als Dekan für das Evangelische Dekanat an der Dill. In seiner Rede benennt er die Herausforderungen für die nächsten Jahre, denen er sich als Dekan stellen möchte. Wir drucken die Rede hier ab.

Die Rede für die Bewerbung zur Wiederwahl als Dekan im Ev. Dekanat an der Dill – Dekanatssynode am 12.3.2021

 

Liebe Mitglieder der Dekanatssynode,

Welche positiven Hoffnungsbilder haben wir, die uns im Blick auf die Kirche und auf unsere Gemeinden leiten? Was motiviert uns für unseren Einsatz im Dienst Jesu? Und wo ist die Quelle unserer Kraft? Woraus schöpfen wir, wenn wir uns engagieren, das Evangelium zu den Menschen zu bringen und uns um die zu kümmern, die uns anvertraut sind?

Auf diese Fragen möchte ich Ihnen heute meine Antworten geben, wenn ich mich zur Wiederwahl um das Amt des Dekans im Ev. Dekanat an der Dill bewerbe.

Bevor ich das tue, möchte ich kurz Rückblick halten auf die vergangenen fünf Jahre - auch um ein Stück Rechenschaft über meine Tätigkeiten abzulegen.

Im Januar 2016 wurde ich zum Dekan des neufusionierten Ev. Dekanats an der Dill gewählt, nachdem ich vorher schon etwa 16 Jahre als Dekan des früheren Dekanats Dillenburg tätig war.

Die Dekanatsfusion war bei uns eine bewusste synodale Entscheidung der beiden Altdekanate. Vorausgegangen war ein inhaltlicher Prozess der zunehmenden Annäherung mit vielen gemeinsamen Projekten, die wir zusammen geplant und durchgeführt haben.

Das weitere Zusammenwachsen der beiden bisherigen Dekanate in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen zu fördern, war dann eine Aufgabe, die für mich in den ersten Jahren meines neuen Amtes eine große Priorität hatte. Im Dekanatskonvent war schon sehr früh eine große Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu spüren. Auch der DSV hat sich sehr schnell zu einer konstruktiven Einheit zusammengefunden. In der Leitung der Dekanatssynode sind wir immer wieder Lernende, wie wir transparent die oft komplexen Themen so gestalten, dass die Synodalen ihre Ideen und Auffassungen einbringen können um Ergebnisse zu erzielen, die ein hohes Maß an Identifikation in der Region entfalten.

Auch Arbeitsbereiche, die anfänglich mühsam waren - z.B. die Strukturierung und Vereinheitlichung der Dekanatsverwaltung - sind inzwischen gut integriert und bieten äußerst hilfreiche Unterstützung für die Dekanatsleitung.

Unter anderem folgende Arbeitsbereiche haben mich im Dekanat in den vergangenen Jahren besonders beschäftigt und herausgefordert:

  • Erarbeitung und Umsetzung der Gemeindepädagogischen Konzeption für das Dekanat
  • Aufbau einer Gemeindeübergreifenden Trägerschaft für KiTas (GüT)
    (sie besteht nun seit 1.1.2019 mit inzwischen 16 KiTas)
  • Visitation im Dekanat in den Jahren 2017 bis 2019 
  • Durchführung der Pfarrstellenbemessung und Erarbeitung des Sollstellenplans
  • Begleitung zahlreicher Vakanzen und Pfarrstellenwechsel
  • Kirchliche Präsenz beim Hessentag in Herborn 2016 
  • Reformationsjubiläum 2017 mit zahlreichen Projekten und Veranstaltungen
    (u.a. auch als einer der beiden Reformationsstädte der EKHN, die auf der Route des EKD-Trucks durch Europa lagen)
  • Werkstatttag zum Thema "Gottesdienst" (November 2018)
    u.a. mit anschließender Durchführung des Projekts "Gottesdienst erleben" in zahlreichen Kirchengemeinden (Februar 2020)

Natürlich ist diese Auflistung nur eine Auswahl aus der Vielfalt der alltäglichen Aufgaben im Dekanat. Orientierend war für meine Arbeit in den letzten Jahren das Leitbild, das wir uns im Dekanat im Zuge des Fusionsprozesses gegeben haben.

Es steht unter der Überschrift "Einladend - Evangelisch - Engagiert". Ich halte dieses Leitbild auch noch immer für aktuell und wegweisend.

Nun bewerbe ich mich für eine weitere Amtszeit ab dem 01.04.2022 und das geschieht zu einem Zeitpunkt in der die gesamte kirchliche Arbeit in einer tiefen Krise steckt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind auch im Bereich von Kirche und Gemeinde gravierend. Ein Gemeindeleben, wie wir es kannten, gibt es seit einem Jahr nicht mehr. Ich muss das hier nicht näher erläutern, Sie wissen selbst, was alles nicht mehr geht.

Aber auch das wissen wir: Krise gab es auch vor Corona schon in der Kirche. Zurückgehende Mitgliederzahlen und Finanzmittel, daraus folgend dann auch Pfarrstellenkürzungen, abnehmende Gottesdienstbesuche – all das beschäftigt uns schon länger. Aber Corona hat das alles noch massiv verstärkt. Und wir wissen nicht wie es sein wird, wenn die Pandemie einmal überwunden ist.

Deshalb brauchen wie sie, die Hoffnungsbilder, nach denen ich zu Beginn gefragt habe. Sie sollen uns leiten, nicht die negativen Stimmungen und pessimistischen Erwartungen.
Ich verstehe meine Aufgabe als Dekan nicht als ein Verwalter und Organisator des Rückbaus.

Aber weil wir dennoch verantwortlich damit umgehen müssen, dass wir als Kirche weniger haben und kleiner werden, ist es um so wichtiger, dass wir uns von Hoffnung und Zuversicht leiten lassen.
Warum? In erster Linie weil Jesus selbst seine Kirche baut und weil es seine, nicht unsere Kirche ist.

Aber wenn ich in unser Dekanat blicke dann sehe ich – auch in den vergangenen Monaten viele hoffnungsvolle Zeichen: Gemeinden, die neue Wege zu den Menschen gehen, digitale Gottesdienstformate entwickeln, Mutmacher in den verschiedensten Varianten über Telefon und Internet zu den Menschen senden, neue Veranstaltungsformen kreieren, im Freien wo es eher möglich ist, Adventswege, Passionswege mit viel Hingabe aufbauen, Zoom-Veranstaltungen anbieten, wo Präsenztreffen nicht mehr möglich sind, Seelsorgerliche Angebote machen auch in krisenhaften Umgebungen.

Unsere Gemeinden sind immer noch Orte wo Menschen Heimat finden können -  auch wenn momentan so vieles nicht mehr möglich ist. Und noch etwas macht mir Mut: Wenn Gemeinden entdecken, dass Gott nicht nur in ihrer eigenen Kirche zuhause ist und wirken will, sondern auch in der Nachbargemeinde und dass wir voneinander lernen können und in Solidarität uns gegenseitig helfen können.

Da ist noch viel Luft nach oben, das könnte noch mehr sein, aber dort wo es geschieht, dass Gemeinden sich in der Verwaltung gegenseitig unterstützen, in der Konfirmandenarbeit, in der Koordination von Gottesdiensten, in der Planung von gemeinsamen Aktionen, da macht es Mut und stärkt uns untereinander.

Und noch etwas macht mir Hoffnung in Zeiten der Krise. Zu sehen wie Christen ihre Verantwortung für Menschen in Nöten und gesellschaftlichen Krisen wahrnehmen.

Unsere Diakoniestationen fallen mir da ein, die täglich zu den Menschen hinausfahren sie pflegen und oft auch eine geistliche Stärkung mit im Gepäck haben.

Unsere Beratungsstelle, die auch in diesen schweren Zeiten Familien unterstützt, für Kinder, Jugendliche, Eltern und Paare ansprechbar ist.

Unsere KiTas mit ihren vielen Mitarbeitenden, die so gebraucht werden um Kindern gute Entwicklungschancen zu ermöglichen und Familien zu stabilisieren. Auch natürlich die umfangreichen Angebote unseres Diakonischen Werks.

Von diesen Hoffnungsbildern will ich mich leiten lassen und ich bin dankbar, dass wir eine Öffentlichkeitsarbeit haben, die das über Newsletter, Homepage, facebook oder auch ganz klassisch durch Presseberichte uns immer wieder vor Augen führt.

Aber woher nehmen wir die Kraft, auch selbst immer wieder solche Mutmacher und Hoffnungsgeber zu sein. Unsere eigenen Ressourcen sind da unterschiedlich ausgeprägt, aber in jedem Fall begrenzt.

Wir brauchen die Kraft von Gott, von Gottes Geist um in der Krise nicht den Mut zu verlieren. Und Gottes Geist schenkt sie uns, wir dürfen ihn jeden Tag neu darum bitten. Er stärkt uns und gibt uns zugleich Gottes Perspektive.

Vielleicht so wie es einst Gott durch den Propheten Jesaja gesagt hat:

Gedenket nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige. Denn siehe, ich will Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr`s den nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde. (Jes.43,18f)

Von dieser Hoffnung getragen und gestärkt möchte ich in eine neue Amtszeit als Dekan gehen und die vielen Herausforderungen anpacken, die es derzeit gibt und die ich auch nicht ausblenden kann:

1.  Vakanzen und Nachwuchsgewinnung

Fünfeinhalb Pfarrstellen sind bei uns derzeit vakant. Das ist viel, im EKHN-Vergleich wahrscheinlich eine der höchsten Vakanzquoten, und das nicht nur jetzt gerade mal, sondern mehr oder weniger begleitet uns diese Situation schon seit Jahren. Das wird uns auch in den kommenden Jahren sehr wahrscheinlich immer wieder in unserer Arbeit stark prägen.

Für meine Aufgaben als Dekan bedeutet das, dass eine intensive Begleitung der Kirchenvorstände immer wichtiger wird. Ferner müssen Wege gefunden werden, dass die mit zusätzlichen Vertretungsaufträgen belasteten Pfarrkolleg*innen nicht ausbrennen und in ihrer Motivation gestärkt werden.

Auch die Förderung des theologischen (und gemeindepädagogischen) Nachwuchses aus den Kirchengemeinden unseres Dekanates möchte ich künftig noch stärker gewichten als bisher. D.h. wenn wir wollen, dass es auch in Zukunft ausreichend Pfarrerinnen und Gemeindepädagogen bei uns gibt, müssen wir in unseren Kontakten mit jungen Menschen dafür werben. Das schaffen wir nur gemeinsam.

Allerdings wird es an dieser Stelle nicht ohne gesamtkirchliche Unterstützung gehen. Das bedeutet, dass Dekanate mit einer so hohen Vakanzquote noch stärker als bisher bei der Zuweisung von Pfarrer*innen im Probedienst berücksichtigt werden müssen oder die Kirchenleitung auf andere Weise dafür Sorge trägt, dass die Dienste der Verkündigung und Seelsorge vor Ort geleistet werden können.

2.  Förderung von gemeindlichen Kooperationen

Im Zuge der Erarbeitung der gemeindepädagogischen Konzeption und der Pfarrstellenbemessung haben wir im Dekanat sechs Regionen gebildet und die darin gelegenen Kirchengemeinden zu verstärkter Kooperation ermutigt. Das geschieht in den einzelnen Regionen inzwischen schon unterschiedlich stark. Gemeinsame Gemeindebüros sind entstanden oder in Planung. Gottesdienstpläne werden aufeinander abgestimmt, Projekte der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen werden regional entwickelt und Konfirmandenarbeit wird teilweise gemeinsam geplant und durchgeführt.

Diese Kooperationen weiter zu entwickeln ist aus meiner Sicht eine wichtige Aufgabe für die nächste Amtszeit. Hier wünsche ich mir allerdings noch mehr Initiative und Experimentierfreude, denn solche Prozesse müssen letztlich von der Basis gewollt und gemeinsam in Angriff genommen werden.

3. Perspektiven zum Umgang mit dem Gebäudebestand in den Kirchengemeinden

Eine komplexe Aufgabe wird es in den nächsten Jahren sein, die Kirchengemeinden beim Umgang mit ihrem Gebäudebestand zu unterstützen. Viele Kirchengemeinden haben eher zu viele Gebäude und der Zustand ist oftmals nicht wirklich einladend oder dem aktuellen Stand der Technik entsprechend. Andererseits fällt es den Kirchenvorständen schwer  an diesen Stellen mutige Entscheidungen zu treffen und sich von unattraktiven Gebäuden zu trennen. Auch die gemeinsame Nutzung mit anderen Gemeinden oder Kooperationspartnern gelingt aus unterschiedlichen Gründen oft nicht. 

Dabei sehe ich es als notwendig an, dass dieser Aufgabe nicht nur als "Gebäude-Abbau-Prozess" empfunden wird, sondern dass es vor allem gelingt die Qualität und Nutzung der verbleibenden Häuser zu steigern. Also beispielsweis das Gemeindehaus zu verkaufen, aber dafür die Kirche attraktiv und einladend umzubauen, dass sie auch für andere Veranstaltungen außer Gottesdiensten gut nutzbar ist.

      4. Förderung und Weiterentwicklung der Gottesdienste          

In unserer inhaltlichen Arbeit haben wir seitens des Dekanats in den letzten Jahren immer wieder einen Schwerpunkt auf die Gottesdienstentwicklung gelegt. Das ist auch in den meisten unserer Kirchengemeinden ein großes Anliegen. Vielerorts ist (oder war) der Kirchenbesuch bei uns noch recht ordentlich, teilweise sogar richtig gut, aber wir merken auch zahlreiche Rückgänge.       

Parallel zur inhaltlichen Entwicklung der Gottesdienste sehe ich auch den Bedarf die Anzahl der Gottesdienste - insbesondere in Gemeinden mit mehreren Gottesdienstorten neu zu regeln. Das korrespondiert natürlich mit der Pfarrstellensituation. 

      Durch die Corona-Krise hat es jetzt einen großen Einschnitt bei den Gottesdiensten gegeben. Wochenlang waren Kirchen in den Lockdown-Zeiten geschlossen und die Bedingungen, unter denen derzeit gefeiert werden kann, sind für die Kirchengemeinden, bzw. die Besucher*innen oftmals nicht sehr attraktiv. Derzeit ist noch nicht absehbar, wie sich das längerfristig auf unsere Gottesdienstkultur auswirken wird.

      In jedem Fall hat die Situation der letzten Monate aber auch viel Kreativität freigesetzt. Ein Teil unserer Gemeinden hat ein digitales Gottesdienstangebot entwickelt und setzt oftmals auch Energie daran, dieses qualitativ zu verbessern. Sie sind ermutigt von der erstaunlichen Reichweite dieser Gottesdienste und dass manchmal Menschen erreicht werden, die vorher kaum in unseren Kirchen zu sehen waren. Die Chancen, die uns die Technik hier bietet, werden sicher auch nach Corona unsere Gottesdienste prägen. Auch die zahlreichen Erfahrungen mit Gottesdiensten  im Freien, in einfacheren Liturgien, mit neuen Liedern und unterschiedlichen musikalischen Arrangements hilft unseren Kirchengemeinden neue Wege zu den Menschen zu finden.

In all diesen Umbrüchen möchte ich unsere Kirchengemeinden in diesem Bereich weiterhin intensiv begleiten. Dabei sind folgende Kriterien für mich in der Begleitung dieser Prozesse leitend:  


  • Eine Vielfalt der Gottesdienstformen ist unbedingt zu fördern und gerne möchte ich die Kirchengemeinden darin unterstützen.
  • Regionale Zusammenarbeit im Nachbarschaftsbereich sollte vor allem auch in den Gottesdienstangeboten sichtbar werden.
  • Das Potential durch die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen bei der Gottesdienstgestaltung ist noch stärker zu nutzen. Das ist mir zuletzt wieder beim Aufbau der digitalen Gottesdienstangebote bewusst geworden. 
  • Der einladende Charakter unserer Gottesdienste ist in allen Gottesdienstelementen immer wieder zu überprüfen und anzupassen.

5. Weiterentwicklung des evangelischen Profils in der Region

      In unserer derzeitigen Situation halte ich es für eine besonders wichtige Aufgabe unser evangelisches Selbstverständnis zu stärken und die Relevanz der christlichen Botschaft für unsere Gesellschaft auf unterschiedlichen Ebenen herauszustellen. Exemplarisch möchte ich dabei folgende Bereich besonders fördern: 


  • Der weitere Ausbau unserer Öffentlichkeitsarbeit. Das war bereits ein Schwerpunkt der letzten Jahre mit der Umstellung unserer Homepage, den Präsenzen bei Facebook und Instagram usw., aber natürlich auch mit unseren Veranstaltungen, wie z.B. dem jährlichen Neujahrsempfang. Vermehrt nutzen wir dabei die digitalen Medien nicht nur zur Präsentation der eigenen Organisation oder für Veranstaltungsankündigungen, sondern auch für neue Formate der Verkündigung. Dies halte ich für wesentlich um unsere Botschaft zu den Menschen zu bringen und dabei auch gesellschaftlich relevante Themen anzusprechen. 

  • Die Arbeit mit jungen Menschen. Hier wirkt sich der Traditionsabbruch besonders stark aus, deshalb haben wir in unserer Gemeindepädagogischen Konzeption weiterhin einen deutlichen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelegt und ich bin sehr dankbar für das Engagement der vielen Ehrenamtlichen aber auch unserer Jugendreferenten und Gemeindepädagoginnen auf Gemeinde- wie auch auf Dekanatsebene. Ein besonderes Projekt war dabei der Aufbau einer Jugendkirche in Herborn, die Lightroom-Church, die seit ein paar Jahren am Start ist und räumlich angedockt ist an das Schülercafé, das wir gemeinsam mit dem CVJM-Kreisverband betreiben. Hier haben junge Menschen Gelegenheit - begleitet von einer Gemeindepädagogin - ihre Formen von Gemeinde zu entwickeln und Kirche und Evangelium als für sie prägend zu erfahren. Die weitere Förderung dieses Projekts halte ich für sehr wichtig, auch wenn durch Corona hier leider vieles sehr gebremst wurde. 

  • Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung. In diesen Bereichen sind wir eigentlich schon seit Jahren im Dekanat gut aufgestellt, mit unserer eigenen Beratungsstelle, den vier Diakoniestationen, einer engen Zusammenarbeit mit dem regionalen Diakonischen Werk aber auch den 31 evangelischen KiTas, von denen über die Hälfte inzwischen in der GÜT des Dekanats beheimatet sind. Nach 2015 kamen zusätzliche viele Projekte in der Flüchtlingshilfe hinzu und seit Jahren besteht ein regelmäßiger Kontakt zu den Arbeitnehmerorganisationen, vor allem im Rahmen der "Woche der Arbeit" rund um den 1. Mai. Ich halte dieses diakonisch-gesellschaftliche Engagement für ebenso grundlegend wie die Verkündigung des Evangeliums, deshalb sind wir hier herausgefordert immer wieder zu fragen, welche Aufgaben für uns - mit unseren Kooperationspartnern - dran sind. Wichtig ist dabei auch immer wieder den Zusammenhang zwischen kirchlicher und diakonischer Arbeit herauszustellen, damit unser Engagement auch als Teil unseres evangelischen Profils wahrgenommen wird.

Erlauben Sie mir abschließend noch eine persönliche Bemerkung. Wie Sie wissen, war ich im letzten Jahr an Krebs erkrankt. Ich bin Gott dankbar, dass ich soweit wieder genesen bin und meinen Dienst wieder aufnehmen konnte. Die letzten Nachsorge-Untersuchungen waren alle in Ordnung. Aber ich muss mit meinen Kräften haushalten. Solange ich gesund bleibe und ausreichend Kraft habe, möchte ich mich gerne mit Ihnen zusammen für die Aufgaben im Dekanat einsetzen.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir dazu weiterhin Ihr Vertrauen aussprechen würden.

 

Dekan Roland Jaeckle, 12. März 2021

 

 

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