Ev. Dekanat an der Dill

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Impuls zur Zeit

Bloß kein Zweckoptimismus

Schlechte Nachrichten gibt es eine Menge: Ob Coronavirus, Klimawandel oder Rassistische Parolen - wie lässt sich das alles vertragen? Die Fastenaktion "Sieben Wochen ohne" lädt zu einem überraschenden Motto ein. Und das ist kein Zweckoptimismus, meint Roland Jaeckle in seinem Impuls ...

 

Von Dekan Roland Jaeckle

 

Die Aussichten sind schlecht! Vielleicht wird aus dem Coronavirus eine weltweite Epidemie, die noch viele Opfer fordern wird. Der Klimawandel ist möglicherweise nicht mehr aufzuhalten, schon jetzt gibt es zahlreiche Unwetter und Überschwemmungen mit katastrophalen Folgen. Rassistische Parolen und Anschläge wie zuletzt in Hanau vergiften das Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

Grund genug mit Sorge und Pessimismus in die Zukunft zu blicken.

Da überrascht das Motto der diesjährigen Fastenaktion in den Wochen vor Ostern: „Sieben Wochen ohne Pessimismus.“

Geht das denn überhaupt, ohne vor den tatsächlichen Missständen einfach die Augen zu verschließen? Die genannten Beispiele sind ja nur drei Bereiche, in denen wir mit ernsten Problemen konfrontiert sind.

Da kommt die persönliche Situation noch hinzu, in denen wir mit Konflikten, Krankheiten und Überforderungen zu tun haben, die uns manchmal nur noch resignieren lassen.

Sieben Wochen ohne Pessimismus, das würde bedeuten: ich lasse mich von den manchmal aussichtslos scheinenden Problemen nicht entmutigen. Ich leugne sie nicht, aber ich lasse mir nicht die Kraft rauben, mein Leben in Verantwortung und mit Zuversicht zu gestalten.

Das ist nur möglich, wenn ich eine Hoffnung in mir habe. Die Fastenaktion bezieht sich auf die alte Tradition in den Wochen vor Ostern auf das Leben und vor allem auf das Leiden von Jesus zu schauen. Die Geschichten aus den Evangelien zeigen uns Jesus, der den schweren Weg bis zum Tod am Kreuz gegangen ist. Das Leiden und Sterben Jesu mündet dabei in die Auferstehung und das neue Leben.

Darin liegt die Hoffnung, die Menschen bis heute eine große Kraft schenkt. Auf pessimistische Gedanken und Worte zu verzichten bedeutet also: Ich lasse mich von Jesus bestimmen, der die schwierigen Wege nicht gescheut hat, aber der dann auch erlebt hat, dass Gott zu ihm steht.

Ich verzichte darauf, mich von den sorgenvollen Gedanken beherrschen zu lassen und öffne mich der Kraft Gottes, die mir neue Perspektiven für mein Leben gibt. Ich lasse mich mit Hoffnung erfüllen, die mich in die Lage versetzt mich für gute und heilsame Lebensbedingungen einzusetzen.

Sieben Wochen ohne Pessimismus – das ist mehr als gutgemeinter Zweckoptimismus. Im Kontakt mit Jesus auf dem Weg zum Kreuz wird daraus eine Kraftquelle, die uns verändert.

 

Pfarrer Roland Jaeckle ist Dekan im Evangelischen Dekanat an der Dill. 

 

 

 

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