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Kirchenpräsidentin Tietz

Kirche steht für Demokratie ein

© Getty Images, Thomas LohnesChristiane TietzDesignierte Kirchenpräsidentin Christiane Tietz

Christiane Tietz, die neue Kirchenpräsidentin der EKHN, spricht sich für eine lebendige Demokratie aus. Sie plädiert dafür, dass Menschen auch mit unterschiedlichen Ansichten miteinander im Gespräch bleiben sollten.

veröffentlicht 23.01.2025

von epd-Gespräch: Renate Haller und Jens Bayer-Gimm

(epd). Die neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, sieht in der Demokratie die beste Möglichkeit für eine gerechte Gesellschaft. Demokratie habe nicht nur etwas mit Mehrheiten zu tun, sondern auch mit Menschenwürde und Menschenrechten, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd). Tietz wurde als Nachfolgerin von Volker Jung am Sonntag in der Lutherkirche in Wiesbaden offiziell in ihr Amt eingeführt. Jung geht mit 65 Jahren in den Ruhestand.

 

Menschenwürdiges Leben für alle

Eine Gefahr für die Demokratie sieht die ehemalige Theologieprofessorin, wenn etwa die Rechte von Geflüchteten infrage gestellt werden: "Da wollen wir deutlich machen, dass ein menschenwürdiges Leben für alle Menschen ein Recht ist, nicht nur für die, die hier geboren sind."

 

Kirche als Ort für Austausch

Die Menschen in Deutschland müssten im Gespräch miteinander bleiben, und zwar auch dann, wenn sie unterschiedliche Ansichten haben, sagte die 57-Jährige. Die Kirche wolle ein Ort für die Gesellschaft insgesamt sein, "um sich zuzuhören, um über Ängste und Sorgen zu sprechen, um Argumente auszutauschen". Eine Schwierigkeit sei dabei allerdings, auf der einen Seite freundlich zugewandt zu bleiben und auf der anderen Seite klarzumachen, «dass bestimmte Positionen wie Rassismus, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit für uns nicht akzeptabel sind».

Mit Blick auf eine Diskussion um haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in der hessen-nassauischen Kirche, die der AfD angehören, lehnt Tietz eine "anlasslose Gesinnungsprüfung" ab. Die Kirche dürfe erwarten, dass Mitarbeitende den Idealen und Werten der Kirche entsprechen. Sollten sie sich jedoch rassistisch, juden- oder muslimfeindlich äußern, werde die Kirche dagegen arbeitsrechtlich vorgehen.

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