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Herborner Erklärung

Gemeinsam Zeichen setzen

Das Evangelische Dekanat an der Dill unterstützt die "Herborner Erklärung" und ruft weitere Gruppen und Kreise zur Unterzeichnung auf. Aber auch Einzelpersonen können die Erklärung für mehr Demokratie und gegen Rechtsextremismus unterzeichnen.

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Es war eine der größten Demonstrationen in der Geschichte Herborns: Im Februar 2024 gingen 3500 Menschen gegen Rassismus auf die Straße. Damals rief ein breites Bündnis aus 50 Organisationen - darunter auch das Evangelische Dekanat an der Dill - dazu gerne auf. Nun melden sich die Beteiligten erneut zu Wort – und wollen wenige Wochen vor der Bundestagswahl mit der Herborner Erklärung ein deutliches Signal für Demokratie und Menschenwürde senden.

„Es gibt mehr, das uns verbindet, als das, was uns trennt“

Das Besondere: Die „Herborner Erklärung“ können weitere Gruppen aus der Region ab sofort mit unterstützen. Was hinter der Initiative steckt, erklärt Simon Schade von der katholischen Pfarrei „Zum Guten Hirten an der Dill“. Schon im Februar hatte der Pfarrer auf der Bühne am Schießplatz gesagt: „Die Veranstaltung mag jetzt zu Ende sein, unsere gemeinsame Aufgabe hat aber gerade erst so richtig begonnen. Das hier ist der Anfang.“

Nach großen Aktionen wie jener in Herborn stelle sich die Frage, wie es weitergehen soll, blickt Schade zurück. Das Ziel sei gewesen, im Vorfeld der Bundestagswahl etwas zu machen. Dann ging alles ganz schnell: Nach dem Ende der Ampel-Koalition wurde die Wahl vom September auf den 23. Februar vorgezogen. Also tauschten sich die Gruppen, die hinter dem Bündnis stehen, aus. Mit dabei waren unter anderem Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften und Vereine. „Unsere Idee war, dass die Menschen miteinander ins Gespräch kommen“, berichtet der Pfarrer. Dafür soll die „Herborner Erklärung“ eine Grundlage sein.

Die Hoffnung ist, dass viele sagen: „Mag sein, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Wir haben aber eine gemeinsame Basis. Es gibt mehr, das uns verbindet, als das, was uns trennt.“ Genau aus diesem Grund ist die „Herborner Erklärung“ kurz und knapp gehalten, soll aber in drei Absätzen eine unmissverständliche Botschaft vermitteln.

Im Text heißt es: „Unverzichtbar für uns sind die Stärkung der Demokratie und der Schutz der Menschenrechte. Rechtsextremismus, Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung lehnen wir entschieden ab.“ Ziel sei es, die Grundrechte aller Menschen zu verteidigen und an der Seite derjenigen zu stehen, „die ausgegrenzt oder bedroht werden“.

„Herborner Erklärung“ erteilt Rechtsextremismus und Rassismus eine Absage

Wer die Erklärung unterzeichnet, bekennt sich „zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ – und zwar „mit ihren wesentlichen Elementen: der Menschenwürde, dem Demokratieprinzip mit der Gewaltenteilung, dem Rechtsstaatsprinzip mit der Garantie der Grund- und Menschenrechte sowie dem Sozialstaat.“

Ein Kernpunkt: Die Erklärung soll auch unterstützen können, wer in anderen Bereichen unterschiedliche Positionen vertritt, aber „in dieser Sache“ zusammensteht. Der Text endet mit folgenden Worten: „Gemeinsam setzen wir uns für eine Gesellschaft ein, die frei ist von allen Formen von Extremismus, Hass und Hetze – und in der Demokratie und Menschenwürde für alle geachtet werden.“

Die Aktion richtet sich auch an Vereine, Chöre, Schulklassen oder Betriebe

Die „Herborner Erklärung“ könnten alle unterzeichnen, die diese „gemeinsame Basis“ teilen, erklärt Simon Schade. Die Hoffnung sei, möglichst breit aufgestellt zu sein. Deshalb richte sich die Aktion auch an Vereine, Betriebe, Schulklassen, Chöre, Bands oder Gemeinden, aber ebenso an Parteien und Gewerkschaften.

Aktuell sei die Initiative noch am Anfang. Es gehe nun darum, auf die Erklärung und die Themen aufmerksam zu machen – gerade vor der Bundestagswahl. Ob diejenigen, die sich der Aktion anschließen möchten, aus Herborn kommen oder nicht, spielt keine Rolle. Das Bündnis ist vor allem im ehemaligen Dillkreis aktiv – also in den Städten Herborn, Dillenburg und Haiger sowie den umliegenden Kommunen.

Aber auch Unterstützung aus anderen Regionen ist willkommen. Gruppen, die die „Herborner Erklärung“ unterzeichnen möchten, finden auf der Website www.herborner-erklärung.de ein Formular. Dieses muss, digital oder ausgedruckt, versendet werden an die E-Mail-Anschrift info@herborner-erklärung.de oder per Post an: Herborner Erklärung, Pfarrbüro Sankt Petrus, Schloßstraße 15, 35745 Herborn.

Die Namen der Gruppen erscheinen auf der Website unter dem Punkt „Wir sind dabei“. Sie sollen immer weiter ergänzt werden.

Zu finden ist auf der Seite auch ein Link zu der Plattform „change.org“. Hier können Einzelpersonen die Petition mit dem Titel „Ich unterstütze die Herborner Erklärung für Demokratie und Menschenwürde!“ unterzeichnen.

Einige Punkte sind in der Erklärung explizit erwähnt: „Wir haben den Rechtsextremismus ganz bewusst als Problem benannt“, sagt Schade und verweist auf die hohe Zahl an Straftaten. Laut einer aktuellen Statistik des Bundesinnenministeriums gab es 2024 bis zum 30. November rund 34.000 Delikte im Bereich „politisch motivierte Kriminalität – rechts“ – ein Anstieg von 17 Prozent.

Gleichzeitig waren sich die Verfasser der „Herborner Erklärung“ einig darin, „allen Form von Extremismus“ eine Absage zu erteilen. Simon Schade hofft auf eine breite Unterstützung der Initiative Man wolle einer gesellschaftlichen Entwicklung entgegentreten, die immer deutlicher werde, meint der Pfarrer und erklärt: „Die Sprache wird rauer und der Ton härter – der Umgang miteinander hat sich verändert. Genau deshalb ist unser Ansatz, zu sagen: Redet miteinander!“

Gruppen könnten den Text der „Herborner Erklärung“ diskutieren und überlegen, ob sie sich hinter den Aufruf stellen möchten. „Das ist kein Scharfmacher-Text, sondern ein Kompromiss, auf den wir uns alle einigen können“, hält Schade fest.

 

» www.herborner-erklärung.de

 

 

Die Herborner Erklärung im Wortlaut:

Wir, die wir diese Erklärung unterzeichnen, bekennen uns zur freiheitlich- demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland mit ihren wesentlichen Elementen: der Menschenwürde, dem Demokratieprinzip mit der Gewaltenteilung, dem Rechtsstaatsprinzip mit der Garantie der Grund- und Menschenrechte sowie dem Sozialstaat. Diese Werte einen uns.

Unverzichtbar für uns sind die Stärkung der Demokratie und der Schutz der Menschenrechte. Rechtsextremismus, Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung lehnen wir entschieden ab. Wir verteidigen die Grundrechte aller Menschen und stehen an der Seite derer, die ausgegrenzt oder bedroht werden.

Wir, die wir diese Erklärung unterzeichnen, mögen in anderen Bereichen leidenschaftlich diskutieren und unterschiedliche Positionen vertreten, doch in dieser Sache stehen wir geschlossen zusammen: Gemeinsam setzen wir uns für eine Gesellschaft ein, die frei ist von allen Formen von Extremismus, Hass und Hetze – und in der Demokratie und Menschenwürde für alle geachtet werden.

 

 

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