Ev. Dekanat an der Dill

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Impuls

Keine bequeme Zeit

Bloß nicht ausruhen auf den errungenen Lorbeeren: Was ist Gottes Sicht auf die Welt? Mit etwas Abstand wird klar, es gibt noch eine Menge zu tun. Das Gute zu wollen, warum ist das nur so schwer? Sonja Katharina Oppermann macht sich Gedanken zur Passion.

Es ist Passionszeit – zugegebenermaßen eine Zeit, mit der nur noch Wenige etwas anfangen können. Themen wie Buße, Sünde und Schuld – keiner will das hören und darüber predigen macht ehrlicherweise auch nicht den größten Spaß!

Trotzdem, es ist eben auch an der Zeit darüber nachzudenken, was denn Gottes Sicht auf die Welt ist. Wenn wir mit seinen Augen uns und unsere Gesellschaft betrachteten, was würden sehen? Alles gut? Wo ist die „christliche Kultur“, für die wir einstehen wollen? Wo sind die vielbeschworenen „christlichen Werte“, die wir vertreten?

Nicht leicht, zu sehen, dass wir uns versündigen an dem Leben, an der Humanität, an der Schöpfung, an Gott selbst. Nicht nur die Frage, warum Gott das alles zulässt. Sondern auch die Frage, warum wir das alles zulassen!

Passionszeit ist eine Zeit, in der wir in die Selbstreflexion gerufen werden: Ist das, was ich denke, sage und tue oder unterlasse wirklich das, was Gott will? Nein, bequem ist das nicht, sondern wohl eher mühsam und manchmal auch erschreckend.

„Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, ist nicht gemacht für das Reich Gottes“, so lautet der Wochenspruch dieser Woche. Ein Wort in dem es um das Beackern des Bodens geht. Genau das ist doch die Existenz des Menschen außerhalb des Paradieses.

Verantwortung und Aufgaben, die nun Mühe machen. Wir können uns nicht auf errungenen Lorbeeren ausruhen. Es gilt anzupacken und Gottes Werte nicht nur als große Begriffe auf unsere Fahnen zu schreiben, sondern sie tatsächlich mit Leben zu füllen. Wahrheit, Barmherzigkeit, Liebe, Nächstenliebe, Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Gnade, Versöhnung…

Ist das unbequem? Ja, wahrscheinlich. Aber es ist uns überhaupt keine bequeme Zeit verheißen, sondern dass wir Aufgaben haben und Verantwortung tragen. Und es ist uns verheißen, dass Gott selbst uns in allem zur Seite steht, dass wir ihn um Hilfe, um Weisheit, um Kraft und um überhaupt alles bitten können, was wir brauchen.

Das gibt mir Zuversicht und das macht mir Mut.

 

Sonja Katharina Oppermann ist evangelische Pfarrerin in Ballersbach

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