Ev. Dekanat an der Dill

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Erntedank

Gedeihen allein in Gottes Hand

Erntedank? Wenn wir ernten wollen, dann besuchen wir den nächsten Supermarkt und kaufen ein. Und das das ganze Jahr über. Still und heimlich geht dabei eine Erkenntnis verloren, meint Martin Slenczka aus Herbornseelbach...

„Hier ernten Sie die besten Angebote!“ – mit diesem Werbeslogan erinnert eine Supermarktkette in den letzten Wochen an die Tatsache, dass wir uns jahreszeitlich nun wieder in der traditionellen Erntezeit befinden.

Auf den Äckern und Feldern herrscht Hochbetrieb und auch diejenigen, die einen Nutzgarten ihr eigenen nennen, ernten die letzten Früchte des Jahres. Doch im Gegensatz zu früheren Zeiten spielt diese Jahreszeit für die meisten von uns kaum noch eine Rolle. Wir sind nicht mehr gebunden an Aussaat und Ernte, an Frühjahr und Herbst. Wenn wir ernten wollen, dann besuchen wir den nächsten Supermarkt und kaufen ein.

Und das nicht nur in diesen Wochen der Ernte, sondern das ganze Jahr über. Denn die Früchte unserer Arbeit wachsen nicht mehr auf den Feldern in der Region, sondern auf unseren Bankkonten. Und es kann ein durchaus erhebendes Gefühl sein, sich Monat für Monat seinen Kontoauszug anzuschauen und zu sehen, wie fleißig und ertragreich ich doch wieder gearbeitet habe.

Doch still und heimlich geht dabei eine Erkenntnis verloren, welche bei der Arbeit auf dem Feld noch deutlicher vor Augen stand: Bei aller menschlichen Arbeit und Mühe steht Wachstum und Gedeihen allein in Gottes Hand. Diese Erkenntnis aus den Augen zu verlieren ist schade, da gerade sie uns hilft, der Arbeit und Mühe unseres Lebens zu begegnen.

Denn in dem Bewusstsein, dass alles in Gottes Hand liegt, werden wir frei von dem Druck alles aus eigener Kraft schaffen zu müssen. Das heißt nicht, dass wir gar nichts tun müssten. Wir müssen unsere „Felder“ bestellen, wir müssen sie hegen und pflegen. Aber wir müssen das nicht in der Angst tun leer auszugehen, sondern dürfen es tun in der Gewissheit, dass Gott für uns sorgen wird – selbst dann, wenn wir mit Hagel und Sturm, mit Dürre und Trockenheit oder mit den vielen anderen Dingen kämpfen müssen, die uns im Leben begegnen. Alles, was wir haben, kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm; dankt und hofft auf ihn!


Martin Slenczka ist evangelischer Pfarrer in Herbornseelbach.

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