Wechsel

"Wie eine Art Rückkehr"

Jan Simon

Pfarrer Roland Friedrich (53) wechselt Ende Juni von der evangelischen Kirchengemeinde Dillbrecht zur evangelischen Kirchengemeinde Bicken und Offenbach. „Für mich war es sehr reizvoll nach über 18 Jahren noch einmal etwas Neues zu wagen“, sagt Friedrich.

15.06.2020 hjb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Ende Juni möchte Pfarrer Roland Friedrich mit seiner Frau Beate in das Pfarrhaus Bicken einziehen. „Für mich war es sehr reizvoll nach über 18 Jahren noch einmal etwas Neues zu wagen“, sagt Roland Friedrich, „unsere Kinder sind erwachsen und aus dem Haus, da lag der Gedanke nahe. Und irgendwie ist es auch eine Art Rückkehr.“ Roland Friedrich war nach seinem Vikariat schon mal in Offenbach tätig.

Die Pfarrstelle für Bicken und Offenbach tritt er offiziell zum 1. Juli 2020 an. Aufgrund der Corona-Maßnahmen ist noch nicht klar, wann er und seine Frau in Dillbrecht verabschiedet und in Bicken begrüßt werden.

"Manches Gesicht ist uns noch bekannt"

Roland Friedrich und seine Frau Beate kommen aus Südhessen, Nähe Darmstadt. „Für einen Moment haben wir den Wechsel in unsere Heimat im vorderen Odenwald erwogen. Aber wir sind hier im Dekanat an der Dill heimisch geworden“, sagt Roland Friedrich. Als junger Theologe war er nach dem Vikariat in der Wetterau Mitte der neunziger Jahre froh, in Mittenaar-Offenbach eine sogenannte Teildienststelle antreten zu können. „Es war damals eine andere Zeit. Es gab mehr Pfarrer als Pfarrstellen. So kam es, dass die EKHN Teildienststellen einrichtete und ich im Juni 1995 in Offenbach eine halbe Pfarrstelle antreten konnte. Manches Gesicht ist uns noch aus dieser Zeit bekannt. Auch das hat uns nach Mittenaar gelockt, wohl wissend dass sich in den drei Gemeinden im Aartal seitdem einiges verändert hat.“

Die Kirchengemeinden Bicken, Offenbach und Ballersbach sind pfarramtlich verbunden und arbeiten in einigen Bereichen eng zusammen. So unterhalten die drei Gemeinden ein gemeinsames Gemeindebüro in Mittenaar-Offenbach.

Vor 18 Jahren Wechsel nach Dillbrecht

Bis November 2001 war Roland Friedrich mit einer halben Pfarrstelle vor allem in Mittenaar-Offenbach tätig, dann zog es ihn weiter nach Dillbrecht: „Es gab viele Vakanzen im damaligen Dekanat Dillenburg, eine Sonderregelung der EKHN ermöglichte es mir und anderen Kollegen damals, sich auf die vakanten Vollzeit-Pfarrstellen zu bewerben. So kam ich auf meinen Wunsch nach Dillbrecht.“

Das war vor über 18 Jahren: Vieles hat er als Gemeindepfarrer in Dillbrecht, Fellerdilln und Offdilln gestalten und begleiten dürfen. „Die Menschen hier haben ein Herz für den Glauben und sind sehr engagiert. Mir hat es sehr gut gefallen, als Pfarrer theologisch und geistlich gefordert zu werden, gerade auch in der mehrfachen Zusammenarbeit mit den Freien Gemeinden vor Ort“, sagt Pfarrer Friedrich.

Die Zusammenarbeit mit der Kollegin war weiteres Kriterium für den Wechsel

Gemeinsam mit seiner Frau, die als Krankenschwester bei der Diakoniestation Haiger tätig ist, hat er „Exerzitien im Alltag“ angeboten. Daraus ist „Aufatmen“ entstanden, ein übergemeindliches Angebot zu Stille und Meditation, an dem Menschen aus unterschiedlichen Gemeinden teilnehmen. „Ich bin vor allem aber auch ein Freund von Gottesdiensten in unterschiedlichen Formen, wie z.B. der Dekanats-Lobpreisgottesdienst und offen für gemeindeübergreifende Zusammenarbeit.

In den letzten Jahren sind neue Herausforderungen dazu gekommen: „Schrumpfende Gemeindegliederzahlen sorgen für neue Kooperationen mit den umliegenden Kirchengemeinden in Haiger, auch das hätte mich sehr gereizt“, sagt Roland Friedrich, der sich nun aber umso mehr über die Zusammenarbeit mit Pfarrerin Sonja Oppermann aus Ballersbach freut: „Die Zusammenarbeit mit ihr war auch ein Kriterium für den Wechsel.“

Am neuen Ort will er als erfahrener Pfarrer erst einmal genauer hinschauen, was die Gemeinde braucht. „Ich bin vorsichtiger geworden mit all den Erwartungen. Mir ist es wichtig zu schauen, wo das Herz der Gemeinde schlägt und wo ihre Gaben liegen. Da möchte ich meine Erfahrungen einbringen, die Menschen ermutigen und mit ihnen gemeinsam geistliche Wege gehen und Perspektiven entwickeln.“

» Kontakt ab 1. Juli 2020: